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Pressespiegel 2003

 

Ostthüringer Zeitung schrieb am 27.12.2003

Flötenkinder im Palais-Festsaal

Weihnachtskonzert heute ab 14 Uhr

Bad Köstritz (OTZ). Zum traditionellen Weihnachtskonzert laden die Köstritzer Flötenkinder heute um 14 Uhr in den Palais-Festsaal ein. Einmal pro Woche treffen sich die jungen Musiker zwischen 5 und 15, um in unterschiedlichen Gruppen unter Leitung von Friederike Böcher zu musizieren. Regelmäßige Auftritte gehören zum Terminkalender auch des Nachwuchses: Köstritzer Musikmeile, Gottesdienste, Ausstellungseröffnungen, im Schütz-Haus oder Auftritte in der Seniorenresidenz.

Heute nun erklingen weihnachtliche Weisen aus DeutschIand, Italien, England und Amerika. Doch in das Programm haben sich auch ein Ragtime und andere klassische Stücke verirrt. Gäste werden zum Konzert begrüßt: Klavierschüler aus Köstritz werden ihr Können unter Beweis stellen. Über einen gut gefüllten Festsaal freuen sich die kleinen und großen Musiker.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 02.12.2003

Gemeinsames Advents-Singen und Weihnachts-Musikalien

Köstritzer Spielleute im Schützhaus / Sonderausstellung eröffnet
Von Jürgen Kante

Bad Köstritz. Der Raum gleich links vom Eingang im Bad Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus füllt sich mit erwartungsvollen Besuchern. Die Köstritzer Spielleute unter Leitung von Ilse Baltzer aus Berlin haben auch schon hinter ihren Notenpulten Platz genommen. Neben sich oder in der Hand Instrumente, die dem Laien doch etwas merkwürdig vorkommen und - von den Blockflöten mal abgesehen - so seltsame Namen tragen wie Gemshorn, Dulzian, Zink, Cornamuse oder Fidel. Sie sollen gleich vorweihnachtliche Stimmung im Schützhaus verbreiten. Denn an diesem Samstag vorm 1. Advent ist wieder zum traditionellen Offenen Singen eingeladen.

Doch zuvor nimmt Schützhaus-Chefin Friederike Böcher noch zu einem Gang ins Treppenhaus mit. Denn in der dortigen Galerie ist passend zur Advents- und Weihnachtszeit eine Sonderausstellung zu sehen: „Von Tannenbäumen, Weihnachtsmännern und Engeln - Weihnachtliche Musikalien“. Neben einigen Leihgaben stammt der größte Teil der Exponate aus der Privatsammlung von Frau Böcher selbst. Ein Hobby von ihr. Sie habe früher viel Geige gespielt, auch Salonmusik. Und da hätten es ihr die Titelblätter der Notenhefte aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einfach wegen ihrer aufwändigen Gestaltung angetan. Zu Hause habe sie das ganze Gästezimmer gewissermaßen damit tapeziert, darunter auch viele Noten zu Weihnachtsmusik.

Da habe die Idee für die jetzige Ausstellung nahe gelegen, meint Frau Böcher. Und weist auf reich verzierte Blätter hin:“ Das ist solcher Kitsch - fast schon wieder schön.“ Unübersehbar auch die Klischees: Glocken spielen in allen Variationen eine Rolle, auch Weihnachtsengel und Tannenbäume - der Weihnachtsmann oder Knecht Rupprecht tauchen eher selten auf. Dafür Weihnachtsfriede und Weihnachtsfreude, Kerzenglanz und Sternenschein fast im Übermaß.

Unten hat Ilse Baltzer inzwischen das Programm mit vorwiegend alten, traditionellen Weibnachtsliedern vorgestellt, jeder hat Noten und Texte auch in der Hand. „Lasst uns froh und munter sein“, heißt die erste musikalische Aufforderung - und alle stimmen kräftig ein.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 29.11.2003

Weihnachtshistorie bei Kerzenschein

Am morgigen Sonntag in Kirche Köstritz

Bad Köstritz (OTZ). Zur Einstimmung in die Adventszeit lädt das Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus am morgigen Sonntag um 15.30 Uhr in die Kirche St. Leonhard ein. Das Heinrich-Schütz-Collegium Leipzig unter Leitung von Martin Krumbiegel musiziert die „Weihnachtshistorie“ von Schütz sowie einige Motetten und Konzerte aus der „Geistlichen Chormusik 1648“ und den „Kleinen geistlichen Konzerten“.

Köstritzer Unternehmer finanzieren diese Veranstaltung für ihre Mitarbeiter als Weihnachtskonzert: Köstritz-Wernesgrüner Vertriebs GmbH, Chemiewerk, RaiKo Großhandel, EuroSenior Service, Stadtverwaltung und Hotel „Goldner Loewe“. Auch die Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik trägt zur Finanzierung des Konzertes bei.

„Lasset uns nun gehen gen Bethlehem“ ist das Konzert überschrieben, das die Geschichte des Lukas-Evangeliums musikalisch erzählt, also die „Historia der Freuden- und Gnadenreichen Geburth Gottes und Marien Sohnes, Jesu Christi“.

Die Ausführenden sind in Köstritz keine Unbekannten. Besonders Martin Krumbiegel ist schon seit Jahren mit dem Haus als Sänger in Konzerten aber vor allem als Kursleiter gleich drei Mal im Jahr gefragt. Er hat zusammen mit Konstanze Beyer in diesem Jahr das Heinrich-Schütz-Collegium Leipzig gegründet. Es bemüht sich um eine adäquate Aufführung der mehrchörigen und solistischen Kompositionen von Schütz, seinem Lehrer Giovanni Gabrieli sowie Claudio Monteverdi.

Stimmungsvoll bei Kerzenschein wird die „Weihnachtshistorie“ mit Sicherheit ein besonderes Erlebnis.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 21.11.2003

Konzert im Palais und Quellenkolloquium

Heinrich-Schütz-Haus Köstritz ist Gastgeber

Bad Köstritz. Morgen um 17 Uhr erwartet das Heinrich-Schütz-Haus in der „guten Stube“ von Bad Köstritz, im Saal des Palais, das Ensemble „La Villanella Basel“ zum Konzert.

Unter dem Motto „0 dulcis amor“ erklingen Werke von Komponistinnen des Seicento. Das Ensemble hat sich 1995 gegründet und auf die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts spezialisiert. Es musizieren Heike Pichler (Gesang), Claudia Nauheim (Blockflöte), Petra Burmann (Theorbe) und Mechthild Winter (Virginal/Orgel).

Doch zuvor, ab 9.30 Uhr steht das traditionelle Quellenkolloquium im Geburtshaus des Köstritzer Komponisten auf dem Programm. Musikwissenschaftler aus der Region aber auch aus Bochum und Göttingen referieren über musikgeschichtliche Fragestellungen rund um Heinrich Schütz. Doch auch instrumentenkundliche Themen zu den Orgeln Gottfried Silbermanns - resultierend ans den Köstritzer Schriften Band 1 - oder dem Klavierbau im VogtIand werden erörtert. Passend zu den Köstritzer Heften, den Notenausgaben des HeinrichSchütz-Hauses, wird die Besonderheit des Rezitativs in den Kantaten von Johann Gottfried Stöltzel vorgestellt. Und in Anlehnung an den 3. Band der Köstritzer Schriften „Ihr sollet Schatz und nicht Schütze heissen“, in der auch Zitate von Paul Fläming über den berühmtesten Sohn der Stadt zu finden sind, wird das Verhältnis von Paul Fleming zur Musik beleuchtet.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 15.11.2003

Quellenkolloquium

Bad Köstritz. Beim traditionellen Quellenkolloquium im Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus am 22. November referieren ab 9.30 Uhr Musikwissenschaftler aus der Region sowie aus Bochum und Göttingen über musikgeschichtliche Fragestellungen rund um den Komponisten Schütz.

Außerdem geht es ebenso um instrumentenkundliche Themen zu den Orgeln Silbermanns und dem Klavierbau im Vogtland. Passend zu den Köstritzer Heften, den Notenausgaben des Schütz-Hauses, wird die Besonderheit des Rezitativs in den Kantaten von Stöltzel vorgestellt.



Elstertalbote schrieb in der Ausgabe 11/03

Mitteldeutsche Heinrich-Schütz-Tage 2003

Viele Wege führten in diesem Jahr zu Heinrich Schütz, wie das Motto der diesjährigen Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage lautete: Da kamen die Musiker aus Dresden, Leipzig, München, aus dem Vogtland und natürlich auch aus der Region zum Festgottesdienst „Köstritzer musizieren Heinrich Schütz“, aber auch die Gäste kamen aus nah und fern: Bekannte Gesichter aus der Region, doch auch aus den Niederlanden und gleich eine ganze Gruppe aus Hattingen (NRW), die auf musikalischen Spuren in Mitteldeutschland wandelte.

Mit dem Konzert von Norbert Schuster und dem Ensemble „Alte Musik Dresden“ bekamen wir ganz „ohrenfällig“ vorgeführt, welche Sonderstellung Heinrich Schütz in der Musik des 17. Jahrhunderst einnimmt. Seine Kompositionen hatten eine Qualität, die außergewöhnlich und besonders waren. Wolf-Matthias Friedrich und sein Ensemble „Sonetto spirituale“ bezauberten das Publikum mit einfühlsamen, musikantischen Interpretationen, denen sich keiner entziehen konnte. Das Rosenmüller Ensemble und Arno Paduch beschritten mit uns gemeinsam den musikalischen Weg von der Reformation zu Heinrich Schütz und trumpften mit einem Vokalquintett auf, das alle begeisterte. Den glorreichen Abschluss nach dem traditionellen Festumzug diesmal durch die „Unterstadt“ - vielen Dank an alle Teilnehmer für das mutige Durchhalten bei schlechtem Wetter! - bescherte dann das „ensemble amarchord“ in der Köstritzer Kirche: Vor fast ausverkauftem „Haus“ rissen sie das Köstritzer Publikum und die vielen auswärtigen Gäste zu wahren Begeisterungsstürmen hin und setzte unserer Tradition mit a-capella-Musik am Geburtstag von Heinrich Schütz fort!

Für uns im Hause waren es ereignisreiche Tage mit vielen Besuchern und „echten“ Schütz-Tage-Konzerten, sie brachten uns aber auch unsere neue Publikation Köstritzer Schriften 3 ins Haus und damit verbunden unsere neue Sonderausstellung: „Ihr sollet Schatz und nicht mehr Schütze heissen!“

Allen die zum Gelingen unserer diesjährigen Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage beitragen haben, ein ganz herzliches Dankeschön!


Friederike Böcher, M.A.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 04.10.2003

Festgottesdienst und Konzerte für Schütz

Heute und morgen im Geburtsort Köstritz

Bad Köstritz. Heute finden die 6. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz ihre Fortsetzung.

Um 19.30 Uhr wird das Ensemble „Sonetto spirituale“ zu einem Konzert im Festsaal des Palais von Bad Köstritz erwartet. Unter dem Motto: „Jubilate Deo omnis terra“ werden Werke von Heinrich Schütz sowie deutschen und italienischen Zeitgenossen erklingen. Zum Ensemble gehören Wolf Matthias Friedrich (Bass), Reto Cuonz (Barockcello) und Bernhard Gillitzer (Cembalo). Verstärkt wird das Trio diesmal durch zwei Zinkenisten: Gebhard David und Frithjof Smith. So erklingen u.a. zwei Kompositionen aus den Symphoniae sacrae von Heinrich Schütz für Bass, zwei Instrumente und Continuo, ein Geistliches Konzert von Franz Tunder und Sisto Reina für die gleiche Besetzung.

Am Sonntag gestalten das Ensemble „carmina“ aus Bad Köstritz unter der Leitung von Thomas Pammler und die Köstritzer Spielleute unter Leitung von Ilse Baltzer den traditionellen Festgottesdienst während der Schütz-Tage und zum Erntedank musikalisch aus: Köstritzer musizieren Heinrich Schütz.

Sonntag Nachmittag ab 15.30 Uhr entführt dann das Johann-Rosenmüller-Ensernble in der Köstritzer Kirche in die „Musik der Reformation bis zum Zeitalter von Heinrich Schütz“. Die künstlerische Leitung hat Arno Paduch. Hier erklingen Werke von Martin Luther und aus seinem musikalischen Umfeld sowie Motetten aus der Geistlichen Chormusik 1648 von Heinrich Schütz. Das Ensemble hat sich der Wiederaufführung unbekannter Werke des 17./18. Jahrhunderts verschrieben.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 04.10.2003

Zeitgenossen charakterisieren Heinrich Schütz als „Schatz“

Quellensammlung in gedruckter Form und in einer Sonderausstellung
Von Sylvia Eigenrauch

Bad Köstritz. „Ihr sollet Schatz und nicht mehr Schütze heissen“, mit dieser Lobpreisung des Köstritzer Sohnes und sächsischen Hofkapellmeisters Heinrich Schütz, dessen Geburtstag sich am Mittwoch zum 418. Mal jährt, titelt das dritte Buch in der erst in diesem Jahr begründeten Köstritzer Schriftenreihe des Heinrich-Schütz-Hauses.

Am Donnerstagabend wurde die druckfrische, 500 Exemplare umfassende Auflage im Schütz-Haus mit Stolz präsentiert. Das Buch war mit Lottomitteln finanziert worden. Mit der Neuerscheinung startete zugleich der Köstritzer Teil der 6. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage. Direktorin Friederike Böcher schilderte die Geschichte des Buches, die mit der Frage eines kleinen Jungen begann: „Was für ein Mensch war Heinrich Schütz?“

Was er komponiert, wo er gewirkt hat und wie seine Leistungen bewertet werden, erfährt der Besucher in der neuen Dauerausstellung. Aber welchen Charakter hatte er? Das neue Buch, das „Gereimtes und Ungereimtes über Heinrich Schütz“ - so der Untertitel - zusammenfasst, gibt mit Zitaten von Zeitgenossen und Schülern Antwort. Entstanden ist eine Sammlung von Quellen aus den Jahren 1613 bis 1834, die für die Schütz-Forschung größere Bedeutung haben wird als für den Literaturliebhaber.

Meist handelt es sich um Gelegenheitsdichtungen, die in der Barockzeit weit verbreitet waren. Hochzeiten, Beerdigungen, An- und Abreisen, Orgelweihen, akademische Auftritte boten Anlässe, zu denen „gedichtet wurde, bis es sich hinten reimt“, erzählt Friederike Böcher. Weil kein „dröges Buch“ ausschließlich mit Texten herausgegeben werden sollte, kaufte das Schütz-Haus seit vorigem Jahr Kupferstichsammlungen an, die u.a. Zeitgenossen ebenso wie Stadtansichten und damit Wirkungsstätten zeigen. Diese Buchillustrationen bilden zugleich eine Sonderschau im Treppenhaus, die vorgestern eröffnet wurde.

Mitautor Prof. Dr. Eberhard Möller vom Bereich Musikwissenschaft der TU Chemnitz sammelt seit 1981 alles über Heinrich Schütz. Galt er als großer Unbekannter unter den Tondichtern des 17. Jahrhunderts, so sieht Prof. Möller eine Wende vollzogen. „Bach wäre ohne Schütz nicht denkbar gewesen“, meint der Musikwissenschaftler. Ihn begeistert, dass die Zeitgenossen ihn richtig einschätzten. Als „Schatz“ eben. „Schütz hat die Synthese zwischen deutscher und italienischer Musik vollzogen. Das war wichtig für die deutsche Musikkultur“, so Möller.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 02./03.10.2003

Laternen, Kostüme und Festmusik

Bad Köstritz. Heute beginnen die 6. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz. Eröffnet wird das Spektakel am Abend, um 19 Uhr mit einer Sonderausstellung und Buchpräsentation. Am Freitag musiziert das Ensemble für Alte Musik Dresden in der Köstritzer Kirche. Das Ensemble „Sonetto spirituale“ verstärkt durch die Zinkenisten wird am Samstag im Saal des Köstritzer Palais spielen. Sonntag Nachmittag, 15.30 Uhr, gastiert das Johann Rosenmüller Ensemble. Den Abschluss bildet am 8. Oktober das „ensembles amarcord“ aus Leipzig, die die Tradition mit accapella-Konzerten zum Geburtstag des Hausherren fortsetzen. Auch Köstritzer werden zu den Schütz-Tagen zu hören sein. So wird der Festgottesdienst am Sonntagmorgen, 10 Uhr, in der St. Leonhard Kirche vom Ensemble „Carmina“ und den Köstritzer Spielleuten gestaltet. Zum Festumzug am 8. Oktober werden dann auch viele Besucher mit Laternen, Kostümen und Musik erwartet. Bereits am Nachmittag werden die schönsten Laternen der Köstritzer Kinder präsentiert.


Allgemeiner Anzeiger schrieb am 02.10.2003

Viele Wege führen zu Schütz

Interview von Thomas Triemner mit Friederike Böcher, Direktorin des Schütz-Hauses

Vom 2. bis 8. Oktober begeht man in Bad Köstritz wieder die Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage. In diesem Jahr im Geburtsort des Komponisten zeitparallel zu Weißenfels. Wir sprachen mit Friederike Böcher, der Leiterin des HeinrichSchütz-Hauses über das Programm der Festwoche und eine Jahresbilanz.

Wie haben Sie den gemeinsamen diesjährigen Titel „Wege zu Schütz“ aufgefasst?

Da waren übers Jahr z.B. viele Druckzeilen. Für uns ragt heraus, das wir schon Band 3 unserer „Köstritzer Schriften“ vorstellen können. Das ist eine Publikation mit gesammelten Zitaten von Musikern, Theologen, Literaten oder Freunden über Heinrich Schütz; zum Beispiel aus Vorworten in geschichtlichen Beschreibungen, in Notenausgaben, Predigten oder anderen Darstellungen zur Persönlichkeit. Also unsere hauseigene Annäherung.

Diese Idee scheint genauso naheliegend wie sie eine Fleißarbeit verspricht...

Die Idee dazu stammte von Besuchern. Ein Schüler fragte nach seinem Besuch in der Ausstellung und Erklärungen zu den Werken einfach: „Und was war das für ein Mensch?“ Schütz' Charakter oder sein Umgang mit Mitmenschen sind für uns bisher weniger fasslich dargestellt worden. Aber er hat auch Ereignisse seines persönlichen Lebens in Musik aufgearbeitet oder ließ sich von seinem Lieblingsschüler die Motette zu seinem Tode schreiben u.s.w. Die Zitate haben Prof. Eberhard Möller, Christine Haustein und ich dann zusammen getragen. Das Buch wird mit großer Hilfe vom Verlag Kamprad hergestellt.

Von Schütz-Tagen zu Schütz-Tagen - Wieviel Träume sind in Erfüllung gegangen?

Seitdem wir mit dem Verein der „Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik“ die Musikmesse in Paris besuchen, wo wir viele Verbindungen zu Ensembles anknüpfen konnten, hatten wir den Druck eines mehrsprachigen Faltblattes über unser Schütz-Haus vor. Nun liegt es vor: viersprachig, mit originellem Text, von Muttersprachlern übersetzt. Alle unsere Werbedrucke tragen jetzt grün-weiß als Farben zur Wiedererkennung. Wir haben sogar Aufkleber, Kugelschreiber und Bleistifte als Souvenirs. Die Bibliothek und das Notenarchiv sind durch Ankäufe weiter gewachsen.

In Zeiten knapper Kassen?

Da können wir uns nur sehr für die Hilfe aus dem Ministerium, für Lottomittel oder trotz engen Haushalts im Landratsamt, beim Thüringer Museumsverband und für Spenden bedanken. Wenn man bedenkt, dass unsere Gedenkstätte 1985 aus dem Boden gestampft wurde, sind wir sehr froh über jedes neue Sammlungsstück. Wir konnten zum Beispiel unsere Sammlung an originalen Kupferstichen ausbauen mit Porträts und Darstellungen zum Westfälischen Frieden in Münster. Einige finden sich als Bilder auf einem neuen Plakat wieder und können als Illustrationen dienen. Sie ergeben mit Titelblättern und Texten eine interessante Kombination.

Welche Ereignisse prägen die diesjährigen Schütz-Tage in Bad Köstritz?

Im Hause selbst wird am 2. Oktober (19 Uhr) eine neue Sonderausstellung mit Zitaten und Porträts unter dem Titel „Ihr sollet Schatz und nicht mehr Schütze heissen“ eröffnet. Danach klingen das 16./17. Jahrhundert deutscher und italienischer Musik auf Cembalo und Blockflöte mit Lydia und Bernhard Gillitzer. Das Ensemble „Alte Musik Dresden“ steht am 3.10. (19.30 Uhr) für den deutschen Weg zu Schütz. Mit dem Haus oft in Verbindung sind auch der Bassist Wolf Matthias Friedrich (4.10. um 19.30 Uhr) oder das Johann Rosenmüller-Ensemble (5.10. um 15.30 Uhr) oder „amarcord“ aus Leipzig. Es ist ja schon Tradition, am 8. Oktober nach dem Festumzug ein sehr gutes a-capella-Ensemble in Bad Köstritz im Konzert zu haben. Am Sonntagmorgen musizieren Köstritzer selbst, d.h. die „Köstritzer Spielleute“ und das Ensemble „Carmina“, im Festgottesdienst

Was soll das Jahr 2004 bringen ?

Zum Beispiel das Jubiläum 50 Jahre Ausstellungen zu Heinrich Schütz und die Erinnerung an die Arbeit von Heinrich Petzoldt. Die Flötenkinder am Hause feiern bestimmt mit einem Festkonzert ihr 10-jähriges Jubiläum. Wir möchten die vierteljährlichen Kurse und das Wochenende der Barockmusik weiterführen. Dafür werden derzeit Förderanträge gestellt. Zum Internationalen Museumstag im Mai sollen vielleicht unsere Tasteninstrumente im Mittelpunkt stehen. Am liebsten würden wir eine neue Orgel für den Konzertsaal kaufen. Und wir überlegen zur Veranstaltung eines internationalen Künstler-Plenairs (etwa wie es vorher in Gera eines gab) mit Werkstatt der Laienmusiker, Profi-Konzert und Stadterlebnis als Anregungen für die Beteiligten, dann interessante Werke zu schaffen. Ideen gibt es genug...


Ostthüringer Zeitung schrieb am 01.10.2003

Buchpräsentation mit Ausstellungseröffnung

Start für die Mitteldeutschen Schütz-Tage

Bad Köstritz (OTZ). Morgen beginnen die 6. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage in Bad Köstritz.

Zu einer besonderen Ausstellungseröffnung mit Buchpräsentation sind um 19 Uhr Interessenten eingeladen. Präsentiert werden drei Bände Köstritzer Schriften, einer davon druckfrisch. In Zusammenarbeit von Prof. Dr. Eberhard Möller aus Zwickau und dem Heinrich-Schütz-Haus entstand eine Dokumentensammlung unter dem Motto „Ihr solltet Schatz und nicht mehr Schütze heissen“ über den eigentlichen Hausherrn.

Wie haben sich seine Schüler, seine Zeitgenossen, aber auch spätere Generationen über den sächsischen Hofkapellmeister geäußert? Mit Hilfe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Schützakademie e. V. und dem Altenburger Verlag Klaus Jürgen Kamprad kann in dieser umfangreichen Publikation darauf Antwort gefunden werden.

Die Sonderausstellung in der Schütz-Haus-Galerie rankt sich auch um die Publikation. Hier werden Zitate mit Bildmaterial, Porträts, Stadtansichten ans der Vogelperspektive, Landkarten und Titelblättern kombiniert. Meist handelt es sich um Kupferstiche ans dem 17. Jahrhundert, die in den letzten Jahren mit vielen Helfern, u.a. dem Museumsverband, angekauft wurden.

Das erste Konzert der Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage bestreiten Lydia und Bernhard Gillitzer mit Blockflöten und Cembalo/Orgel. Beide kommen ans München und entführen in die Welt der deutschen und italienischen Instrumentalmusik des 17. und frühen 18. Jahrhunderts. So verbinden sich morgen Kunst, Musik und Literatur aus dieser Zeit zu einer großen Einheit.



Thüringer Landeszeitung schrieb am 26.09.2003

Schatz sollte er genannt werden

Vor den 6. Heinrich-Schütz-Tagen

Bad Köstritz. (ddp/tlz) Mit Konzerten, Ausstellungen und Vorträgen begeben sich Freunde alter Musik in Thüringen und Sachsen-Anhalt Anfang Oktober auf „Wege zu Schütz“. Unter diesem Motto widmen sich die diesjährigen 6. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage besonders den musikalischen Einflüssen, die das Gesamtwerk des großen Komponisten prägten, sagte die Direktorin des Schütz-Hauses in Bad Köstritz, Friederike Böcher, am Donnerstag.

Bei insgesamt acht Veranstaltungen in der Geburtsstadt Schütz' (1585-1672), Bad Köstritz, und sechs in Weißenfels, wo er seine Jugend verbrachte und seinen Alterssitz hatte, werden vor allem deutsche Komponisten vorgestellt, die das musikalische Schaffen des späteren Hofkapellmeisters von Dresden wesentlich beeinflussten. Bad Köstritz und Weißenfels erinnern vorn 2. bis 8. Oktober an ihren großen Sohn. In seiner Geburtsstadt werden in einem Konzert wichtige deutsche Bibelmotetten, Psalmlieder und geistliche Konzerte des 16. und 17. Jahrhunderts vorgestellt. Daneben nimmt das international renommierte Johann Rosenmüller Ensemble die Konzertbesucher mit auf eine Reise durch die Musik von der Reformation bis zu Heinrich Schütz selbst.

In Bad Köstritz gastieren ferner das Ensemble Alte Musik Dresden und das von ehemaligen Thomanern gegründete ensemble amarcord aus Leipzig.

Annäherung an Schütz auch in zwei Ausstellungen: So wird in dem zum Museum umgebauten Geburtshaus des Komponisten am 2. Oktober die Schau „Nicht Schütz, sondern Schatz sollte er heißen“ eröffnet. Sie stellt bedeutende Zeitgenossen Schütz' mit Zitaten, aber auch Persönlichkeiten späterer Epochen mit Aussagen über den großen Künstler vor. Der Besucher kann fürstliche Häupter, Musiker und Theologen in Wort und Bild kennen lernen, die eine enge Verbindung zu dem Komponisten hatten, der 42 Jahre lang die kursächsische Hofmusik in Dresden leitete.

Veranstalter der Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage ist seit sechs Jahren die Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik. Sie sollen mit Konzerten, musikwissenschaftlichen Konferenzen und Kursen in den drei wichtigen Lebens- und Wirkungsstätten an den Komponisten erinnern, der schon zu Lebzeiten den Beinamen „Lumen germaniae“, Licht Deutschlands, erhielt.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 26.09.2003

Wege zu Heinrich Schütz

Von 2. bis 8. Oktober feiert Bad Köstritz den bekanntesten Sohn der Stadt
Von OTZ-Redakteurin Ulrike Michael

Zum sechsten Mal feiern Bad Köstritz, Weißenfels und Dresden, die Städte, in denen Heinrich Schütz (1585-1672) geboren wurde, wirkte und starb, den großen deutschen Musiker des 17. Jahrhunderts. „Wege zu Heinrich Schütz“ sind die diesjährigen Feierlichkeiten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen überschrieben. Im Oktober wird dieses Thema in Bremen auch auf internationaler Ebene fortgeführt.

In beiden Veranstaltungsreihen werden über Musik und Texte die zwei Wege der europäischen Musikentwicklung aufgezeigt, von denen seine Werke geprägt waren - der italienische und der deutsche. Schütz' Kirchenmusik steht ebenbürtig neben der seines Nachfolgers Bach und sichert ihm musikgeschichtlich einen festen Platz unter den größten deutschen Komponisten.

Mit acht Veranstaltungen in Bad Köstritz und sechs in Weißenfels vom 2. bis 8. Oktober will die Ständige Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik (MBM), Veranstalter der „Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage“, in sein Werk und seine Zeit zurückführen. In eine Zeit, da das Weltbild umgestoßen, Religion neu definiert wurde, die Naturwissenschaften aufblühten und der 30-jährige Krieg Schrecken und Tod brachte. Diese Ereignisse beeinflussten Schütz' Musik und die seiner Zeitgenossen.

Pünktlich zum Auftakt der Feierlichkeiten in Bad Köstritz wird am 2. Oktober eine 350 Seiten starke Publikation im Kamprad-Verlag Altenburg erscheinen. Sie befasst sich mit Zeitgenossen, Freunden, Theologen, Literaten und Musikerkollegen von Heinrich Schütz. Bislang unveröffentlichte Zitate über Schütz haben die Autoren in diesem Werk zusammengetragen, um ein Bild seiner Persönlichkeit und seines Charakters zeichnen zu können. Neben der Buchpräsentation wird am kommenden Donnerstag um 19 Uhr im Heinrich-Schütz-Haus eine neue Ausstellung zum gleichen Thema eröffnet.

Im Anschluss daran stimmt das Musikerehepaar Lydia und Bernhard Gillitzer auf Blockflöte und Cembalo in die deutsche und italienische Blockflötenmusik des 16./17. Jahrhunderts ein. Am Freitag, dem 3. Oktober, lädt das Ensemble „Alte Musik Dresden“ in die Kirche St. Leonhard zu deutschen Bibelmotetten, Psalmliedern und mehrchörigen Konzerten ein.

Geistliche Konzerte und Instrumentalmusik von Heinrich Schütz und anderen Komponisten erklingen am Samstag, dem 4. Oktober, um 19.30 Uhr im Palais in Bad Köstritz. Auch der Zink, ein altes Holzinstrument, das zur Schütz-Zeit aus der Kirchenmusik nicht wegzudenken war, wird wieder zu hören sein.

Das „Ensemble Carmina“ e. V. und die Köstritzer Spielleute werden am 5. Oktober um 10 Uhr den Festgottesdienst in der Kirche St. Leonhard musikalisch umrahmen. „Köstritzer musizieren Heinrich Schütz“ ist ihr Programm überschrieben, das Motetten, Madrigale, Volksliedsätze und Spirituals zu Gehör bringt.

Als Höhepunkt der Schütz-Tage feiern die Köstritzer mit ihrem schon traditionellen Umzug durch die Stadt am 8. Oktober den 418. Geburtstag des Musikers. Mit historischen Kostümen, Laternen, Kerzen und Fackeln soll daran erinnert werden, dass der Komponist seinen Mitmenschen mit seiner Musik Licht in ihre manchmal düstere Zeit gebracht hat. Im Anschluss wird unter allen Teilnehmern die schönste Laterne gekürt.

Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz, wagte zur gestrigen Pressekonferenz auch einen vorsichtigen Ausblick auf das Jahr 2005. Dann nämlich wird die Thüringer Geburtstadt mit einem besonderen Programm wieder im Mittelpunkt der mitteldeutschen Veranstaltungen stehen.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 17.09.2003

Konzerte und Weiterbildung

Bad Köstritz. Zu zwei Konzerten und eine Weiterbildung für Lehrer und Musikinteressierte mit Prof. Dr. Silke Leopold lädt das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz am Wochenende, 20./21. 9., ein. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die virtuose Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts: Koloraturen und Diminutionen.

Zu den Konzerten wird die Batzdorfer Hofkapelle am Sonnabend um 19.30 Uhr und das Ensemble CordArte am Sonntag um 15.30 Uhr erwartet. Beide Konzerte finden im Palais-Festsaal statt. Am Samstag stehen Kompositionen von Johann Rosenmüller, Giovanni Girolamo Kapsberger, Tarquinio Merula und andere Kompositionen auf dem Programm. Die Batzdorfer, die gerade ihr 10-jähriges Bestehen gefeiert haben, werden mit einer rein instrumentalen Besetzung aufwarten: zwei Violinen und eine reich besetzte Continuo-Gruppe mit Violoncello, Chitarrone, Theorbe und Cembalo.

Klein besetzte Kammermusik des 17. Jahrhunderts erwartet die Besucher am Sonntag. Zum Abschluss des Barock-Wochenendes gibt es ein Konzert mit dem Ensemble CordArte.

Den Schwerpunkt seiner Arbeit legt das junge Ensemble auf Triosonaten für Violine, Viola da gamba und Basso continuo des 17. Jahrhunderts.

Davon gibt es in Deutschland, England und Italien einen Reichtum an erstklassiger und brillanter Literatur.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 02.09.2003

Keramik aus Eisenberg im Heinrich-Schütz-Haus

Brigitte und Peter Schliebner stellen aus

Bad Köstritz (OTZ/-um-) Das Heinrich-Schütz-Haus pflegt die Zusammenarbeit mit Keramikern der Region: Zum Dahlienfest am Sonnabend ist eine Ausstellung mit Arbeiten von Brigitte und Peter Schliebner eröffnet worden. Bereits seit längerem arbeitet das Schützhaus mit dem Künstlerpaar zusammen, um so größer die Freude, dass jetzt die Ausstellung zustande kam.

Bis zum 12. September können sich die Besucher an Gefäßkeramik erfreuen, die gleichermaßen zeitlos elegant und individuell ist. Peter Schliebner bemalt seine Arbeiten mit Motiven aus der Bibel, der Mythologie und mit Tieren. „Die Keramik passt zu jedem Einrichtungsstil, besticht durch Form und Malerei“, schwärmt Friederike Böcher, amt. Leiterin des Schützhauses. Dass die Keramikvasen aus dem Hause Schliebner auch ohne Blumen wirken, spricht für die Eisenberger Keramiker.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 28.08.2003

Keramik und Dahlien

Bad Köstritz (OTZ). Zum Dahlienfest wird am Sonnabend, 30. 8., um 13 Uhr im Heinrich-Schütz-Haus Köstritz wieder eine Keramik-Ausstellung eröffnet. In diesem Jahr sind Arbeiten aus der Werkstatt von Brigitte und Peter Schliebner aus Eisenberg zu sehen.

Beide haben ihre künstlerische Ausbildung in Halle auf Burg Giebichenstein absolviert. Gemeinsam schufen sie baugebundene Keramik.

In Kombination mit den Dahlien wird es eine farbenprächtige Ausstellung, die mit ihren Gegensätzen begeistern wird: die einfarbige Gefäßkeramik der Brigitte Schliebner und die Fayencen ihres Mannes, die auf weißer Glasur die unterschiedlichsten „Gestalten“ zeigen.

Die Ausstellung ist auch am Sonntag von 10 bis 17 Uhr sowie zu den üblichen Öffnungszeiten bis zum 12. September zu sehen.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 19.07.2003

„Geflügelte“ Bier-Worte

Neue Sonderausstellung im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz

Wenn Sie ein Bierbuch aufschlagen, gibt es darin fast immer ein Bieralphabet, sagt Friederike Böcher. Bierbücher aller Art hat die Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses für die neue Sonderausstellung jede Menge gewälzt. Am fündigsten wurde sie dank der Brüder Grimm, die in ihrem „Deutschen Wörterbuch“ dem süffigen Getränk unter dem Buchstaben „B“ viele Seiten widmeten und sogar im Anschlussband die Bierworte fortsetzten. Gedruckte und „geflügelte“ Worte stehen im Mittelpunkt, und die Köstritzer Museumsleute haben sie so oft ausgesprochen und nachgelesen, dass sie zu schönen Versprechern kommen.. Frau Böcher schiebt allerdings ihre Bezeichnung „gefliegelte“ Worte auf den „Knoten in der Zunge“, der sich nach mehreren Hausführungen eingenistet hat.

„Wir haben jede Menge Worte zusammengetragen, von Bierflasche, Bierkasten bis Bierkutscher, auch die Bierkieser entdeckt, die im 16. und 17. Jahrhundert das Bier probierten. Dabei haben wir überlegt, wie wir diese Worte auch illustrieren können, denn uns stehen ja an den Wänden im Treppenhaus meterweise Galerieleisten zur Verfügung.“ Die Köstritzer haben natürlich den Vorteil, dass in ihrem Haus, dem einstigen Gasthof „Goldener Kranich“, nicht nur 1585 Heinrich Schütz auf die Welt kam, sondern dessen Vater Christoph das begehrte Köstritzer Bier ausschenkte, das Johann Wolfgang von Goethe neben seinem Frankenwein ebenso schätzte wie nach ihm Reichskanzler Otto von Bismarck.

Nicht nur übers Köstritzer Schwarzbier, seine Geschichte und Gegenwart darf in der Ausstellung (sie dauert bis zum 12. September 2003) sinniert werden. „Wir haben im Frühjahr große Brauereien angeschrieben und um Werbematerial gebeten. Das haben wir zerschnippelt und damit einige Bilderrahmen gestalten können.“

Die Museumsleute verstehen ihre Ausstellung - eine Mischung aus neuen Fotografien, historischen Postkarten, Werbematerial, Kopien von Grafiken und vielen klugen Gedanken und Sprüchen - aber nicht als eine reine Werbeveranstaltung. Sie gehört zu den Angeboten rund um den diesjährigen „Köstritzer Schwarzmarkt“ und soll einen breiten Besucherkreis ansprechen.

Friederike Böcher ist beeindruckt von den unzähligen Kombinationen, die Brauereien rund ums Bier erfunden haben und die sich als Kapitel für die Ausstellung gut eignen: Bier und Natur, „Bier musikalisch“ („Das beste Beispiel ist von Köstritz, Bepop“.), Bier und Sport, Bier und Farbe... Hinzu kommen „Berühmtheiten und Bier“. In den Vitrinen der Dauerausstellung zu Heinrich Schütz finden sich Bierkrüge und -gläser. Am Anfang steht aber das Kapitel „Hopfen und Malz, Gott erhalt's“ mit Farbfotos vom Hopfenanbau, auch Bilder von der Bierherstellung zu DDR-Zeiten (Radeberg, Köstritz) finden sich. Es fügen sich die Kombinationen Bierflaschen und Flaschenbier, Bierhöhler und Höhlerbier. In Miniatur zu sehen sind Bierautos und jede Menge Bierdeckel.

Die geflügelten Worte machen bierig. Das bedeutet trunken nach Bier. Doch sollte man über den Sinn und Unsinn des Biertrinkens gut nachdenken, denn: „Bier auf Wein, das lass sein, Wein auf Bier, das rat ich dir.“ Nicht jeder befolgt das: „Grade aus dem Wirtshaus komm ich raus, / Bad Köstritz, wie wunderlich schaust du mir aus“, vermeldet ein munterer Zecher auf einer Ansichtskarte. Wer kein Bier trinkt, kann sich ein „biercing“ anbringen lassen oder dem Rat von Horrorautor Stephen King folgen: „Ich arbeite gewöhnlich bis Bier Uhr.“ Seit 1994 wird wieder „Köstritzer Schwarzbier“ hergestellt, inzwischen eine führende Größe auf dem nationalen Schwarzbiermarkt. Schon früher priesen Zeitzer Händler das Gebräu und warnten vor billigen Nachahmungen: „Achten Sie darauf, daß jede Flasche ein Etikett mit dem fürstlichen Wappen trägt...“ Zur „Nahrungsergänzung“ empfehlen sich Köstritzer Biersuppe oder Flammekuchen. Die Rezeptur liefert „Rund ums Bier“, womit wir wieder bei den tollsten Wortbildungen wären, die sich weglesen wie nichts: Bierabend, Bieramsel, Bierarsch, Bierathen, Bierbank, Bierbauch, Bierbrille, Bierbruder, Bierdose, Bierheber, Bierigel undsoweiterundsofort.

„Vor drei Jahren hatten wir schon einmal eine Bierausstellung, aber nur zum Köstritzer Bier“, sagt Frau Böcher abschließend. Und zum Abschluss noch einen Spruch: „Hurra, dem Hopfen und dem Malz, /sie sind des Daseins Würz und Salz.“


Annerose Kirchner


Ostthüringer Zeitung schrieb am 14.07.2003

Vom Bierabend zum Bierzwang

Ausstellung rund um Bierbegriffe und -werbung im Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ/KG). Sie fängt mit dem Bierabend an und endet mit Bierzwang - die Liste, die mit 221 Begriffen rund um den Gerstensaft haarscharf an der Schnapszahl vorbei geschlittert ist. Aber es geht ja schließlich um Bier und zählt man das dazu, sind es doch 222. „Wir haben die Begriffe aus sämtlichen Bierbüchern und aus dem Grimmschen Wörterbuch zusammengetragen“, erzählt Friederike Böcher, Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses. Seit Freitag Abend ist dort eine Ausstellung zu Bierbegriffen und -werbung zu sehen.

Doch die Liste allein macht doch keine Ausstellung. Deshalb haben die Schütz-Haus-Mitarbeiter große Brauerein angeschrieben und um Material gebeten. Bierdeckel, Werbeartikel, Gläser und andere Souvenirs sind in der Bierausstellung - dieses Wort ist noch nicht auf der Liste - zu sehen. Natürlich dürfen Biersprüche und -lieder, die in Bierlaune gesungen werden, nicht fehlen. 13 Brauerein haben sich an der Ausstellung beteiligt. Außerdem halfen Privatpersonen beim Suchen nach Bier-Kuriositäten.

Die Sonderschau wurde anlässlich des 8. Schwarzmarktes eröffnet. Auch in die Schütz-Dauerausstellung haben sich ein paar Bierpräsente eingeschlichen. So findet der Besucher zwischen Büchern über Heinrich Schütz Biergläser und -deckel.

In der Rede - eine Bierrede? - zur Eröffnung pries Friederike Böcher auch die heilende Wirkung des Gerstensaftes. Und sie ließ sogar „Bierleichen“ zu Wort kommen: Edgar Allan Poe diskutierte mit Goethe und anderen Bierfans im Himmel über die Wirkungen des Tranks.

Von den toten Berühmtheiten ging es zu den lebenden. Dass gern Prominente, sei es Günther Jauch oder Gunter Emmerlich, für Bier werben, ist Friederike Böcher beim Zusammentragen der Ausstellungsstücke aufgefallen. Und die Natur spielt bei Bierwerbung immer wieder eine Rolle. „Am besten ist die Werbung mit dem kleinen Kätzchen“, findet die Geraerin Luise Lapczyna. Ihre Mutti Heike trinkt selbst gern mal ein Gläschen Schwarzbier und wollte sich deshalb die Ausstellung ansehen. Bis 12. September, also während der Biergartenzeit 2003, ist die überhaupt nicht bierernst zu nehmende Schau zu sehen.

Übrigens: Da die Wörterbücher auch eine Bierzeitung kennen, dürfte spätestens jetzt klar sein, was ein Bierartikel ist . . .



Thüringer Landeszeitung schrieb am 08.07.2003

Ausstellung rund ums Bier im Schütz-Haus

Bad Köstritz. Zu Beginn des diesjährigen Schwarz-Marktes lädt das Heinrich-Schütz-Haus am Freitag, 11. Juli, um 19 Uhr zur Ausstellungseröffnung in die Schütz-Haus-Galerie ein. Unter dem Motto „Von Bierliedern, Biersprüchen und Bierbrauen - Wörter rund ums Bier“ werden viele mögliche (und auch unmögliche) Wortkombinationen mit Bier präsentiert.

Das GrimmscheWörterbuch 1854 kennt den Biermöder oder auch die Biermolke, aber auch den Biersupper oder das Bierzeichen und viele Begriffe mehr. Mit Reklame von der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, die Gläser, Faltblätter, Firmenchroniken und anderes mehr zur Verfügung stellte, soll den Wörtern rund ums Bier näher gerückt werden. Da gibt es Biertrucks und -autos, Bierfahrer und -kutscher, Bierflaschen und -gläser, Bierhöhler und Höhlerbier...

In dem Haus, wo Heinrich Schütz als Gastwirt- und Bierbrauersohn das Licht der Welt erblickte und sich der Urausschank des Köstritzer Schwarzbieres befand, darf eine solche Ausstellung nicht fehlen. Sie ist am Schwarz-Markt-Wochenende am Samstag von 13 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet.



Thüringer Landeszeitung schrieb am 05.07.2003

Katja Grötzner ist Köstritzer Dahlienkönigin

Vier Bewerberinnen / Krönung zum 25. Dahlienfest Ende August
Von Sylvia Eigenrauch

Bad Köstritz. Katja Grötzner heißt die Bad Köstritzer Dahlienkönigin für 2003/04. Die 18-jährige wurde vorgestern Abend in einer aufwändigen und nicht einfachen Prozedur gewählt. Sie wird am 29. August, zum Auftakt des 25. Köstritzer Dahlienfestes, feierlich gekrönt.

„Während der Wahl habe ich gar nicht mehr damit gerechnet, dass ich es werde“, gestand die Schülerin der Berufsschule für Wirtschaft und Verwaltung in Gera, die seit 1997 in Bad Köstritz wohnt und sich voriges Jahr schon einmal um dieses Amt bewarb. „Ich hatte das Gefühl, es wird eher nach Punkten gewertet und nicht wie ich rüberkomme“, sagte die 1,70 Meter große junge Dame, die nächsten Jahr ihr Fachabitur absolvieren will.

Tatsächlich gab es drei Anhaltspunkte für die Wahl. Zum einen die richtigen Antworten bei kniffligen Aufgaben, die Moderator Ralf Schmidt stellte, zum anderen die Entscheidung der Jury und obendrein die Stimmen des Publikums, das kaum in den Saal passte.

Der Fehlertext, entworfen von Friedericke Böcher, der Leiterin des Heinrich-Schütz-Hauses, war gespickt mit falschen Aussagen und Visionen. Er versetzte die Zuhörer ins Jahr 2172. Köstritz hatte vor über 100 Jahren Gera eingemeindet, die Brauerei hatte sich zum europäischen Marktführer entwickelt, eine blaue Dahlie war mit Rotlicht gezüchtet und das Dahlienfest zum größten Volksfest Deutschlands geworden. Schmunzeln im Saal.

Beim PlakatepuzzIe waren Fingerfertigkeit und Schnelligkeit gefragt. Wissen um die schöne Mexikanerin mussten die vier Bewerberinnen nachweisen, als es darum ging, einzelne Dahlien ihren Klassen zuzuordnen.

Insgesamt 25 Köstritzer Spezialitäten wurden auf Tabletts an den Kanidatinnen vorbei getragen. Aus der Erinnerung schrieb die angehende Floristin Stephanie Gauch 20 Spezialitäten auf und ordnete sie zusätzlich den Einrichtungen zu.

Der Jury unter Vorsitz von Bürgermeister Dietrich Heiland (CDU) fiel die Entscheidung schwer. „Alle Damen sind gleich fabelhaft, jede könnte Dahlienkönigin sein“, meinte er und überließ dem Publikum, die Wahl zwischen Katja Grötzner und Stephanie Gauch. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt schon gewählt und Katja favorisiert.

Ermöglicht wurden Wahl und Präsente dank der Unterstützung von Firmen des Unternehmervereins und Köstritzer Vereine.



Thüringer Landeszeitung schrieb am 04.07.2003

Atemberaubendes zum Schwarz-Markt

Brauereifest am 12./13. Juli in Bad Köstritz

Bad Köstritz. (-um-) Gleich zwei Spektakel erleben die Besucher zum Auftakt des 8, Köstritzer Schwarz-Marktes: Am 12. Juli steigt zunächst ab 20 Uhr ein Konzert mit der ostdeutschen Kultband „City“, dem sich ab 22 Uhr eine atemberaubende Wasserschau anschließt. Das mittlerweile traditionelle Köstritzer Brauereifest findet am 12. und 13. Juli statt.

„Keiner muss 'Am Fenster' stehen, alle können live dabei sein“, hat gestern in Anspielung auf den Erfolgshit von „City“ Frank Siegmund, Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, herzlich zum SchwarzMarkt eingeladen. „30 + 1“ heißt das Konzert der Band, die im Frühjahr 2002 ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte. Am 12. Juli, Einlass ist 18 Uhr, spielt „City“ in Bad Köstritz auf. Der Kartenvorverkauf hat in der Gera-Information, der Köstritz-Information und im Internet begonnen. Nachdem „City“ bei seinen Fans gewiss für Gänsehaut gesorgt haben wird, verspricht der spätere Abend des 12. Juli Nervenkitzel: Bei der „Falcon Acapulco Water Show“ springen Artisten aus 25 Meter Höhe in ein nur drei Meter tiefes Becken. Frank Siegmund hat die unglaubliche Show gesehen und berichtet: „Mir stockte der Atem.“

Nach zwei Jahren Pause kommen am 12. Juli von 10 bis 14 Uhr die Brauerei-Souvenirjäger mit einer Tauschbörse auf ihre Kosten.

Der Schwarz-Markt-Sonntag steht am Vormittag ganz im Zeichen des Radsports. 50 Pedalritter werden ab 10 Uhr im Brauereigelände u.a. um den „Großen Preis der Köstritzer Schwarzbierbrauerei“ fahren. Am Vortag findet ein hochklassiges Bundesligarennen rund um Ronneburg statt und zahlreiche Fahrer hängen den 13. Juli dran, um in Bad Köstritz dabei zu sein beim Rennen „eine Stunde und eine Runde“. Das Radrennen in der Brauerei ist mit Prämienspurts gespickt und somit attraktiv für die Zuschauer.

Das Familienfest zum Schwarz-Markt findet am Sonntag ab 13 Uhr statt. Bei Sport, Spiel, Spaß und Show kann sich jedermann bestens unterhalten oder im Sudhaus die Übertragung von der Tour de France verfolgen. Die Einnahmen bei Mitmach-Angeboten - je ein Euro wird erbeten - fließen einem sozialen Zweck in Bad Köstritz zu. Erstmals dabei ist beim Schwarz-Markt das Heinrich-Schütz-Haus, wo die Sonderausstellung „Von Biersprüchen, Bierliedern und Bierbrauern“ gezeigt wird; Eintritt frei wie beim Schwarzmarkt. Zwischen Gera und Bad Köstritz pendeln Sonderbusse.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 03.07.2003

Eigenwillige „Ansichtskarten“ aus Gera und Bad Köstritz

Fotograf aus Leidenschaft: Der Franzose Dominique Daury

„Ansichtskarten“ nennt Dominique Daury seine Bilder, die er in Gera und Bad Köstritz mit der Kamera festgehalten hat. Der 55-jährige Franzose lebt in Beaugency an der Loire und ist im Hauptberuf Germanist an der Universität in Orlèans. Als Jugendlicher begann er mit dem Fotografieren. „Das war die Zeit der Schwarz-Weiß-Bilder. Jetzt fotografiere ich nur farbig. Das ist eine Arbeit, die jeden Tag in Frage gestellt wird.“ Für Daury ist das Fotografieren ein Hobby. „Ich fotografie, wenn ich Lust dazu habe.“

„Manchmal gibt es Bilder, die existieren nur durch den Blick, den man auf diese Bilder wirft.“ Diese Aussage trifft beispielsweise auf die eigenwillige Architekturaufnahme vom Stadtmuseum in Gera zu - ein verspiegeltes Rätsel. Diese Aufnahme hat Daury mit nach Bad Köstritz gebracht, ins Heinrich-Schütz-Haus. Neben anderen Farbbildern mit den verschiedensten Motiven: Landschaften, Städtebilder, auch Motive aus der unmittelbaren Umgebung. 50 Farbbilder hat Daury ausgewählt. Entstanden auf Reisen in den vergangenen zehn Jahren: Frankreich, Niederlande, Deutschland.

In Gera und Umgebung hat er oft fotografiert. „Gera ist eine sehr schöne Stadt“, sagt Daury. „Mir imponiert das Jugendstil-Erbe, das Theater vor allem, die Nicolai-Kirche, aber auch das Otto-Dix-Haus. Gera hat etwas, was andere Städte, zum Beispiel Leipzig, Weimar oder Dresden nicht haben: eine gewisse Bescheidenheit.“ Und er erzählt, dass er von dem „neu entdeckten Kapitalismus“, der Goethe und Schiller vermarktet, nichts hält. Zu seinen Bildern sagt der Fotograf: „Sie sind Bilder, die jeder hätte machen können, Momente, Lichtblicke, Ein- und Durchblicke, Ausblicke. Jeder hat gesehen, was ich gesehen habe, nur noch nicht mit den gleichen Augen.“

Noch bis zum 10. Juli läuft im Heinrich-Schütz-Haus die Ausstellung „Ein Franzose in Gera und Bad Köstritz“.

A. K.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 28.06.2003

Chormusik in Crossen

Crossen (OTZ). Zum Abschlusskonzert des Kurses „Chormusik des 19. Jahrhunderts“ laden das Heinrich-Schütz-Haus und die Schütz-Akademie e. V Bad Köstritz am Sonntag, dem 29. Juni um 17 Uhr, in den Festsaal des Weißen Rosses nach Crossen ein. Unter der Leitung von Martin Krumbiegel, Leipzig, haben, mehr als 20 Teilnehmer aus ganz Deutschland Chorsätze erarbeitet. Erstmals wurden auch Lieder von Schubert und Brahms aufgenommen, die von Ulrike Wappler begleitet wurden. Der Kurs fand zum zweiten Mal statt. Zum Abschlusskonzert wird die ganze Bandbreite von unterschiedlichen Besetzungen - von solistisch bis zum großen Tutti - ausgeschöpft. Besucher sind herzlich willkommen.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 19.06.2003

Spielleute zu Gast in der Marienkirche

Bad Köstritz. Am Sonntag, 22. Juni, um 17 Uhr sind die Köstritzer Spielleute des Heinrich-Schütz-Hauses mit dem musikalischen Motto „Die beste Zeit im Jahr ist mein“ zu Gast in der Untermhäuser Marienkirche in Gera. Seit 1997 treffen sich die „Köstritzer Spielleute“ einmal pro Monat unter Leitung der Berlinerin Ilse Baltzer im Geburtshaus des Komponisten in Köstritz, um Musik des 16. und 17. Jahrhunderts zu musizieren. Auf Renaissance-Blockflöten, Fideln, Krummhörnern, Rauschpfeifen, Gamben, Posaunen alter Mensur, Zinken, Drehleier, Rankett und vielen anderen Nachbauten historischer Instrumente, die sich im Besitz der Musiker und des Schütz-Hauses befinden, werden Motetten, Lieder, Tänze und Madrigale von Schütz und seinen Zeitgenossen und Schülern sowie Kompositionen aus der Generation vor Schütz erarbeitet. Zum festen Terminkalender der Spielleute gehören Werkstattkonzerte, Benefizkonzerte, musikalische Ausgestaltungen von Gottesdiensten, die Köstritzer Musikmeile oder historische Tanzmusik.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 14.06.2003

Köstritzer Musikmeile in Park und Kirche

Auftakt bilden Jubilee Singers aus Jena

Bad Köstritz (OTZ). Am Freitag, dem 20. Juni, beginnt in der Köstritzer Kirche St. Leonhard mit einem Konzert der Jubilee Singers aus Jena die 7. Köstritzer Musikmeile, in diesem Jahr wieder in einer Kooperation des Kunst- und Kulturvereins Bad Köstritz mit dem Heinrich-Schütz-Haus.

Schon häufig waren die Freunde der Spirituals und Gospels aus Jena zu Gast in Bad Köstritz und konnten immer mit ihrer spritzigen Interpretation afroamerikanischer Melodien begeistern.

Der Chor unter Leitung von Norbert Kleekamp besteht seit 1988 und hat zirka 40 Mitglieder.

Am gleichen Abend ab 21 Uhr ist auf der Festwiese Rock im Park zu hören mit „Wilburg Clan“ aus Ilmenau. Ein musikalischer Bilderbogen erwartet die Besucher am 21. Juni von 14 bis 18 Uhr auf der Festwiese - ein buntes Programm mit Gesang, Musik und Tanz. Im Festzelt im Park gibt es dann ab 21 Uhr ein Rock-Konzert mit der Geraer Rock Revival Band.

Mitwirkende Gruppen und Vereine an der Köstritzer Musikmeile sind außerdem die Musikschule Fröhlich aus Weida, die Köstritzer Spielleute, der Tanz- und Gymnastikverein Bad Köstritz, das Ensemble Carmina, die Köstritzer Flötenkinder und die Gruppe „Lieder-lich“.

Buchverkauf und Trödelmarkt ergänzen das Programm an diesem Sonnabend im Umfeld und für das leibliche Wohl der Besucher ist ab mittags gesorgt.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 11.06.2003

Schwedischer Chor auf Spuren von Schütz

Bad Köstritz (OTZ). Heute um 19.30 Uhr gastiert der schwedische Chor Helga Trefaldighets Motettkör aus Uppsala auf seiner Deutschlandreise „Auf den Spuren von Heinrich Schütz“ in Bad Köstritz.

In der Köstritzer Kirche St. Leonhard werden unter Leitung von Gunnar Englund, Kirchenmusikdirektor und, Zinkenist, musizieren: 35 Sänger und 9 Instrumentalisten auf Blockflöten, Zinken, Posaunen, Gamben und Orgel. Es erklingen Werke von Heinrich Schütz und von zeitgenössischen italienischen Komponisten.

In Uppsala liegt eine der berühmtesten Notensammlungen des 17. Jahrhunderts, in der auch zahlreiche Erstdrucke von Heinrich Schütz zu finden sind. Schweden ist bekannt für seine langjährige und intensive Schütz-Pflege.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 10.06.2003

Kaputt und häßlich

Von Sigrun Broschardt

Ein Franzose bummelt durch Gera, sucht noch Fotomotiven. Findet sie auch und hält Rathaus oder die Fahnenstangen vor dem Kultur- und Kongresszentrum im Bild fest. Aus seiner Sicht, mit dem Blick fürs Feine. Den allerdings muss Dominque Daury, der derzeit im Köstritzer Schütz-Haus ausstellt, beim Gang über den Gerschen Markt nicht haben. Da fällt ihm nur eins auf. „Man hat in Gera die Rolle des Platzes vergessen, seine soziale Bedeutung. Da muss es doch Leute geben, die in Cafes sitzen, miteinander reden, etwas trinken“. Daury schüttelt den Kopf, wenn er an den Anblick denkt. Nein, das kann der Franzose nicht verstehen. Und weil er ein freier Mensch ist, sagt er was er von all dem hält. Denn er kennt Gera schon von früher, kann sich an grüne Oasen im Zentrum erinnern. Vor acht Jahren war er wieder hier, hat ein paar Bilder gemacht. Zum Beispiel im Stadtzentrum, da, „wo jetzt alles kaputt und hässlich ist“...

Harte Worte. Aber Dominique Daury ist ein freier Mensch. Er spricht aus, was manch einer vielleicht doch nur zu denken wagt.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 10.06.2003

Fotografien werden zu Grafiken

Dominique Daury stellt Außergewöhnliches im Schütz-Haus aus

Bad Köstritz (OTZ/S.B.). „Es gibt Bilder, die nur existieren durch den Blick, den man auf sie wirft“. Das sagt Dominique Daury, Germanistikdozent an der Universität Orleans und Hobbyfotograf aus Leidenschaft. Mit seinen bemerkenswerten, außergewöhnlichen Fotografien, die seit Sonnabend im Treppenhaus des Heinrich-Schütz-Hauses ausgestellt sind, tritt er den Beweis dafür an.

Bei allem Wert von „Ansichtskarten“, ein Foto müsse nicht immer die Realität widerspiegeln, meint er. Seine Bilder, aufgenommen mit einer „ganz normalen Spiegelreflexkamera“, sind „bereits im Sucher fertig“. Von aufwändiger Nachbearbeitung hält er nichts. Ob Treppen, Landschaften, Fenster, Dächer oder Blumen (und Menschen nur zufällig) - bei Daury wird das Foto mal zur Grafik, mal prallen Farben aufeinander, wie Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher es beschreibt. Es ist seine und eine ganz besondere Sicht auf die ganz alltäglichen Dinge. Auch spielt die Wirkung des Lichts für den 55-Jährigen eine große Rolle bei seinen Aufnahmen. Man muss sie auf sich wirken lassen, nicht nach dem Wie und Warum fragen. Die Liebe zur Fotografie hat Dominique Daury schon in der Jugend entdeckt. Schwarz-Weiß-Bilder waren damals in Frankreich gerade in Mode gekommen, der so genannte Parisianismus, erinnert er sich - „reiner bürgerlicher Snobismus“. Davon hat er sich entfernt, ist „mehr in Richtung Form und Farbe gegangen“. Entstanden sind die Fotografien von Dominique Daury aus Beaugency in verschiedenen Regionen Europas und natürlich auch in seiner Heimat, dem Loiretal. Hier hat er auch Anstellungen und Plakate gestaltet, hat ein Buch über die Entstehung der Straßennamen seiner Heimatstadt illustriert, für Zeitungen und Zeitschriften fotografiert. Aber auch in der Region um Bad Köstritz und Gera, die der Franzose nach der Wende neu entdeckt hat, sind Fotografien entstanden. So beispielsweise vom Geraer Rathausturm aus einer Sicht, wie sie eben Dominique Daury hat. Was ihn überhaupt hier her „verschlug“, ist schnell gesagt: „Ich bin seit über 30 Jahren ein dicker Freund der Familie Böcher“. Das Treppenhaus im Schützhaus findet der 55-Jährige für seine übrigens erste Austellung in Deutschland unheimlich schön. Sehen kann man seine Fotografien hier noch bis zum 10. Juli.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 22.05.2003

Der berühmte Sohn von Bad Kostritz

Das Schütz-Haus erinnert an Komponisten

Der Komponist Heinrich Schütz ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Bad Köstritz. Er wird am 8. Oktober 1585 in der kleinen Stadt geboren und am 9. Oktober in das Taufregister des Ortes eingetragen. Die Erinnerung an den berühmten Musiker wird in seinem Geburtshaus am Leben gehalten.

1505 wurde das Gebäude erstmals in einer Lehnsurkunde genannt. Dort wurden die beiden Köstritzer Gasthöfe als „zwehn erbkretzschmare“ aufgeführt. Albrecht Schütz, der Großvater von Heinrich, wird 1545 als erster Oberwirth genannt.

Eine Gedenktafel ziert das Haus seit 1931. Sie wurde durch den Heinrich Schütz Ausschuss Bad Köstritz am Eingang des Hauses enthüllt. Ab 1942 dient das Haus als Kriegslazarett. Für die Zeit unmittelbar nach 1945 ist nicht bekannt, ob der Schankbetrieb wieder aufgenommen wurde. 1952 wurden sämtlicher Nebengebäude sowie Teile des Gasthofgebäudes im Zuge der Straßenverlegung der heutigen B 7 abgerissen. Eine kleine Gedenkstätte für Heinrich Schütz wurde erstmals 1952 eröffnet. 1972 wurde sie überarbeitet.

Im internationalen Jahr der Musik 1985 erfolgte aus Anlass des 400. Geburtstages von Heinrich Schütz die grundlegende Umgestaltung des Hauses zur Forschungs- und Gedenkstätte Heinrich Schütz Haus Bad Köstritz. Am 15. Oktober öffnete das international erste „eigene Haus“ für Heinrich Schütz seine Türen.

Im Jahr 2000 wurde das Gebäude saniert. Eine neue Dauerausstellung zu Leben, Werk und zeitlichem Umfeld von Heinrich Schütz wurde gestaltet. Seitdem ist das Heinrich-Schütz-Haus musikalisches Zentrum von Bad Köstritz. Mit wissenschaftlichen Kolloquien und thematischen Musikveranstaltungen wirkt es über die Stadtgrenzen hinaus.



Thüringer Allgemeine schrieb am 13.05.2003

Stark besetzte Ballmusik

Heinrich-Schütz-Haus ist der Geschichte des „Goldenen Kranichs“ auf der Spur

Von Annerose Kirchner

Im Jahre 1985 wurde das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz als Forschungs- und Gedenkstätte eröffnet. Damals existierten weder Bestand noch Archiv. Über die Jahre konnten Ankäufe die Situation wesentlich verbessern. Der jetzige Bestand vermittelt Erkenntnisse über das Geburtshaus von Heinrich Schütz, das heute als Museum sein Leben und Werk würdigt.

Es existieren immer noch Lücken über die Geschichte des Gebäudes, das als „Oberschenke“ erstmals 1508 genannt wurde. 1572 übernahm Christoph Schütz, der Vater des Komponisten, die Wirtschaft. Ab 1687 taucht erstmals der Name „Schenke zum güldenen Kranich“ auf, der in Abwandlung bis 1942 existierte. „Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt, wie unser Haus in den vergangenen Jahrhunderten wohl ausgesehen haben mag“, erzählt die amtierende Museumsdirektorin Friederike Böcher.

Vor zwei Jahren entdeckten die Köstritzer im Territorialkundearchiv der Stadt- und Regionalbibliothek Gera einige Jahrgänge des „ElsterthalBoten“. Das amtliche Nachrichtenblatt für Köstritz und Umgebung erschien ab 1879 bis Mitte der 1930er-Jahre. „Wenn man Köstritzer Geschichte aufarbeiten will, kommt man um diese Zeitschrift nicht herum“, meint die Museumsdirektorin nachdrücklich. Und sie erzählt ausführlich, wie es ihr trotz intensiver Bemühungen bis heute nicht gelungen ist, sämtliche erschienenen Jahrgänge des „Elsterthal-Boten“ aufzuspüren.

In der neuen Sonderausstellung „Der 'Goldene Kranich' im Spiegel des 'Elsterthal-Boten'“ sind originale Ausgaben des Jahrganges 1927 zu sehen. Was einstmals in der Zeitschrift über den alten Gasthof zu lesen war, steht im Mittelpunkt. Neben originalen Dokumenten - Urkunden, Fotos, Pläne, Postkarten - finden sich zudem Kopien von Anzeigen und Mitteilungen.

Das Leben im „Goldenen Kranich“ unter den verschiedenen Pächtern ist ein Kapitel des gesellschaftlichen Lebens im vergangenen Köstritz. Jeden Tag war im „Goldenen Kranich“ etwas los. Bier- und Schlachtfeste, Theateraufführungen, Gastspiele renommierter Künstler, Abonnementskonzerte, Vereinstagungen, Vorträge und Kino, stark besetzte Ballmusiken und Georginenbälle. Die Speisekarte wechselte ständig, es gab Hausmannskost und Gerichte für den anspruchsvollen Gaumen, dazu diverse heimische Biere. Was aber war „Andreasblut“, das Glas 40 Pfennig? Neben dieser Frage beschäftigt noch eine andere die Köstritzer. „Wir haben vor einem Vierteljahr eine Postkarte angekauft, die unseren Festsaal, der leider dem Teilabriss 1952/53 zum Opfer fiel, von innen zeigt'“, sagt Frau Böcher. „Neben der Bühne steht ein mordsmäßiger Schrank, dessen Bedeutung wir nicht klären konnten. Erst der Elsterthal-Bote' gab den entscheidenden Hinweis.“ Es handelt sich um ein Orchestrion der damals weltweit bekannten Leipziger Firma Hupfeld. Wirt Moritz Müller präsentierte es erstmals im Jahre 1912. Ungeklärt ist, wo sich im „Goldenen Kranich“ das „Schreibzimmer“ befand und welchem Zweck es diente. Auch darüber erhoffen sich die Museumsleute Aufschluss.

Die Begegnung mit dem „Elsterthal-Boten“, der in neuer Form seit 1990 erscheint, ist bis Anfang Juni 2003 möglich.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 24.04.2003

Erinnerung an den „Elsterthal-Boten“

Von Annerose Kirchner

Der „Elsterthal-Bote“ erschien von 1879 bis Mitte der 1930er Jahre als amtliches Nachrichtenblatt für Köstritz und Umgebung. Veröffentlicht wurden Bekanntmachungen, lokale Informationen und Anzeigen jeder Art. Aufmacher auf der Titelseite beschäftigten sich mit der politischen Situation in Deutschland und der Welt, außerdem widmeten sich die Berichte aktuellen Ereignissen in Thüringer Landen.

Wenn man Köstritzer Geschichte aufarbeiten will, kommt man um diese Zeitschrift nicht herum, meint Friederike Böcher, amtierende Direktorin des Heinrich-Schütz- Hauses in Bad Köstritz. Dort ist seit Ostersonnabend eine Ausstellung zu sehen, die mit neuen Aspekten der Geschichte des Schütz-Hauses bekannt macht. Bis 1942 befand sich in diesem Gebäude die Gaststätte „Zum goldenen Kranich“. In den Annalen des 16. Jahrhunderts taucht sie als „Oberschenke“ auf. Hier wurde 1585 der Komponist Heinrich Schütz geboren, dessen Vater Christoph Schütz von 1572 bis 1590 als Oberwirt den Gasthof führte.

Schwierig gestaltete sich die Suche der Museumsmannschaft nach originalen Ausgaben des „Elsterthal-Boten“. Mit der Ausstellung „Der Goldene Kranich“ im Spiegel des „Elsterthal-Boten“ wird nicht nur symbolisch der historische Grundriss des alten „Kranich“ belebt. Sie soll auch die Besucher zur Mithilfe bei der Klärung offener Fragen zur Geschichte des Hauses anregen.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 24.04.2003

Heinrich-Schütz-Haus plant Digitalisierung des „Elsterthal-Boten“

Von Annerose Kirchner

Vergeblich hält der Besucher nach den ersten Ausgaben des „Elsterthal-Boten“ Ausschau. In einer Vitrine im Foyer des Heinrich-Schütz-Hauses sind lediglich einige Nummern des Jahrganges 1927 zu sehen. Das hat seinen Grund. Das Zeitschriftenpapier ist über die Jahre brüchig geworden, nur ganz vorsichtiges Blättern möglich. „Das Papier zerfällt fast in der Hand“, bedauert Friederike Böcher, die den „Elsterthal-Boten“ als ein einzigartiges Zeugnis der Regionalgeschichte betrachtet.

Ausführlich erzählt sie, wie es trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen ist, sämtliche erschienenen Jahrgänge aufzuspüren und damit die Lücken im Bestand zu schließen. Gesucht wurde deutschlandweit, an erster Stelle natürlich im Stadtarchiv von Gera, in Kreis- und Staatsarchiven und per Internet. Leider ohne Erfolg.

Als das Heinrich-Schütz-Haus 1985, im internationalen Jahr der Musik, seiner Bestimmung als Forschungs- und Gedenkstätte übergeben wurde, existierten weder Bestand noch Archiv, auch keine Originale aus der Zeit des Komponisten, der 1672 in Dresden verstarb, waren vorhanden. Über die Jahre wuchs der Bestand, konnten Ankäufe vorgenommen werden und fanden sich Spender.

„Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt, wie unser Haus in den vergangenen Jahrhunderten aussah.“ Vor etwa zwei Jahren konnten auf diese Frage weitere Antworten gefunden werden. Die Köstritzer wurden im Territorialkundearchiv der Stadt- und Regionalbibliothek Gera fündig und bekamen Unterstützung von Jutta Kloss, die den kleinen Bestand von „Elsterthal Boten“ sorgsam hütet. Außerdem fanden sich Ausgaben im Kirchgemeindearchiv von Köstritz, dazu Leihgaben von Sammlern. Um die Zeitschriften zu erhalten, wurden sie fotografiert und abgeschrieben.

Das Stadtarchiv Gera mit Klaus Brodale an der Spitze unterstützt die derzeitige Verfilmung aller vorhandenen „Elsterthal-Boten“. Doch das genügt der Museumsdirektorin noch nicht. Sie möchte diesen besonderen historischen' Zeugen auth für die Allgemeinheit nutzbar machen. Deshalb die Idee, die Zeitschrift mit Hilfe engagierter Spender zu digitalisieren.

Die Ausstellung widmet sich in erster Linie dem „Goldenen Kranich“, belegt aber darüber hinaus wie das gesellschaftliche Leben in Köstritz vonstatten ging und wie vor über 100 Jahren Zeitungen gemacht wurden. Neben originalen Dokumenten - zum Beispiel Urkunden, Pläne, Fotos und Postkarten - finden sich als Kopien Anzeigen und Mitteilungen. Das Leben im „Goldenen Kranich“ unter den verschiedenen Pächtern war vielseitig: Theateraufführungen, Gastspiele renommierter Künstler, Abonnementskonzerte, Vereinstagungen, Kinoveranstaltungen, stark besetzte Ballmusiken, Georginenbälle, Bier- und Schlachtefeste, natürlich mit Köstritzer Schwarzbier. Was aber war „Andreasblut“, das Glas 40 Pfennig? Neben dieser Frage beschäftigt eine andere die Köstritzer. „Wir haben vor drei, vier Monaten eine Postkarte angekauft, die unseren Festsaal, der leider dem Teilabriss 1952/53 zum Opfer fiel, von innen zeigt“, sagt Frau Böcher. „Neben der Bühne steht ein mordsmäßiger Schrank, dessen Bedeutung wir nicht klären konnten. Der „Elsterthal-Boten“ hat das Rätsel geklärt durch eine Anzeige.“ Es handelt sich um ein Orchestrion der damals weltweit bekannten Leipziger Firma Hupfeld. Der Wirt Moritz Müller präsentierte es erstmals im Jahre 1912.

Und wo befand sich im „Goldenen Kranich“ das „Schreibzimmer“, welchem Zweck diente es? Auch darüber erhoffen die Köstritzer Informationen. Die Begegnung mit dem „Elsterthal-Boten“, der in neuer Form seit 1990 erscheint, ist bis Anfang Mai 2003 möglich.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.03.2003

Das Geheimnis der Klangprobe

Das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz ehrt mit Galvanos seinen „Hausherrn“

Galvanos sind dreidimensional und zeigen ganz andere Seiten einer Münze oder Medaille. „Ein doppelter Gewinn“, wirbt Friederike Böcher, die Direktorin des Heinrich-Schütz-Hauses, für die neue Sonderausstellung, die sie quasi als Erbe von der früheren Museumsleiterin, Frau Dr. Stein übernommen hat. Zu Lebzeiten von Heinrich Schütz waren Münzen und Medaillen ein wichtiges Medium, für den Geldverkehr, zur Ehrung von Persönlichkeiten oder zur Erinnerung an politische Ereignisse. Selbst in Kriegszeiten wurden Medaillen hergestellt.

Zu den bedeutendsten Förderern des Komponisten, der am 8. Oktober 1585 in Köstritz geboren wurde, zählte Landgraf Moritz von Hessen. Dieser schickte seinen Zögling 1609 zum Studium (Orgel und Komposition) nach Venedig. Der zweite Italienaufenthalt fand 1628 statt. Diese prägenden Reisen sind in der Ausstellung anhand abgebildeter Galvanos (Münzen aus dem römisch-deutschen Reich), von Porträts und Sachtexten über die in dieser Zeit eingesetzten Dogen ebenso nachvollziehbar wie die Beziehungen des Hofkapellmeisters zu Heinrich Posthumus Reuß. Für die Trauerfeierlichkeiten des im Jahre 1635 verstorbenen Herrschers komponierte Schütz sein Opus 7, die berühmten „Musikalischen Exequien“. Die Ausstellung geht auch auf dieses Ereignis ein, zeigt, neben Porträts, Gemälden und Faksimiles Galvanos von Münzen aus der Grafschaft Reuß. So werden zum Beispiel die Kontakte von Heinrich Schütz zu Mitgliedern der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ in Weimar vorgestellt.

Die Beschreibungen der Münzen, mit Hinweisen zum jeweiligen Regenten und seiner Regierungszeit stammen von Klaus-Peter Brozatus. Über das Münzsammeln hat er zu seinem Beruf, der eigentlich eine Berufung darstellt, gefunden: „Als Sammler habe ich gemerkt, dass ich an bestimmte Stücke nicht herankomme, und habe mir gedacht, es muss doch eine Möglichkeit geben für die Herstellung einer Kopie, die aussieht wie ein echtes Stück. So bin ich auf die Galvanos gekommen, habe Jahre gebraucht, ehe ich soweit war.“

Ohne ein originales Stück ist die Herstellung einer Kopie nicht möglich. Von diesem Original wird eine Matritze aus Wachs, Gips oder in neuerer Zeit aus Silikonwachs hergestellt, in der das Münzbild negativ erscheint. Für Vorder- und Rückseite wird je eine eigene Matritze benötigt. Die getrocknete bzw. ausgehärtete Matritze wird mittels Metallpulver, Graphit oder durch Erzeugung einer Silberschicht infolge Reduktion des Silbers aus einer Silbemitrat-Lösung elektrisch leitfähig gemacht und in einem sauren Kupferelektrolyten aufgalvanisiert.

Für den Laien klingt das kompliziert, einfacher wäre für ihn die Durchführung einer Klangprobe. Galvanos besitzen einen dumpfen Klang, der sehr rasch abnimmt. Das Original klingt hell und der Ton schwingt weich aus. Der Unterschied, so Klaus-Peter Brozatus, sei mühelos wahrzunehmen. Natürlich werden die Galvanos mit einem Stempel als Kopien gekennzeichnet. Ob Original oder Kopien, die Frage ist gar nicht so wichtig, denn die Kopie zeigt alles, selbst die Details der wallenden Haarpracht eines Moritz von Sachsen-Zeitz.

Klaus-Peter Brozatus, heute Rentner im „Unruhestand“, fertigt keine Galvanos mehr. Nach der Wende hat er sich neue Betätigungsfelder geschaffen, war von 1991 bis 1998 in Hannover, im Niedersächsischen Münzkabinett der Deutschen Bank, anzutreffen und arbeitet seit 1998 in der Lutherhalle Wittenberg. Viele einmalige Stücke hat er in der Hand halten können, wie die römischen Goldmedaillons, die 1907 in Abukir gefunden wurden. Aus der Antike führte die Zeitreise wieder in die Gegenwart zu den DDR-Sportlern, wie Harry Glass, Helmut Recknagel oder Katharina Witt, die durch den Galvano-Meister edles Wettkampfmetall „versilbem“ ließen. Das ist nun schon wieder ein anderes Kapitel, das gelegentlich auch einmal aufgeschlagen werden könnte.
Annerose Kirchner



Ostthüringer Zeitung schrieb am 25.03.2003

Münzen und Medaillen aus der Schütz-Zeit

Von Annerose Kirchner

Sie sind kein Ersatz für Originale und doch mehr als das.

Galvanos lassen die Herzen von Münzsammlern höher schlagen, füllen sie doch die Lücken in der eigenen Sammlung. Galvanos sind kleine Meisterwerke, dreidimensionale Plastiken, die im Duo die Vorder- und Rückseite einer Münze zeigen und dabei jedes noch so winzige Detail der Originalvorlage zum Vorschein bringen.

Als Erfinder der Galvanoplastik gilt der deutsche Physiker und Ingenieur Moritz Hermann von Jacobi (1801-1874). Im Jahre 1838 stellte er sein Verfahren in der Petersburger Akademie vor, das seit dem zur Herstellung von Galvanoplastik für numismatische Zwecke eingesetzt wurde. Die Kunst, vom Original eine perfekte Kopie herzustellen, beherrschte in der DDR ein einziger Mann: Klaus-Peter Brozatus aus Gera. Über 20 Jahre lang bis zur Wende betrieb er seine Werkstätte für numismatische Galvanoplastik. Seine Auftraggeber waren neben Sammlern vor allem Museen. So hat Klaus-Peter Brozatus auch für das Naturkundemuseum und das Stadtmuseum in Gera gearbeitet. Gleiches gilt für das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz. Dort sind bis zum 17. April „Persönlichkeiten um Heinrich Schütz auf Münzen und Medaillen“ zu sehen. Dargestellt werden nicht nur der Lebensweg des Schöpfers der „Musikalischen Exequien“ und seine Beziehungen zu Dienstherren. Anstelle der originalen Münzen erzählen die versilberten Galvanos zudem auch Zeitgeschichte.



Festivalmagazin 2003 schrieb

6. Mitteldeutsche Heinrich-Schütz-Tage 2003

19. September bis 8. Oktober

Von 1615 bis 1657 leitete Heinrich Schütz im aktiven Kapellmeisterdienst die kursächsische Hofmusik in Dresden, weitere 15 Jahre lang fungierte er als „ältester Capellmeister“ der Hofkapelle bis zu seinem Tode 1672, nahezu bis zuletzt für sie komponierend. Die Heinrich-Schütz-Tage finden jährlich zu seinen Ehren und zur Bewahrung der Barockmusik an den drei Wirkungsstätten von Schütz - in Dresden, Weißenfels und Bad Köstritz - statt. Das Thema des diesjährigen Festivals der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik lautet: „Wege zu Heinrich Schütz“. Dabei werden in Musik und Texten die beiden Wege der europäischen Musikentwicklung bewusst gemacht, von denen das Gesamtwerk von Heinrich Schütz seine Prägung erhielt- der italienische und der deutsche Weg. Hingewiesen sei in diesem Jahr besonders auf das Konzert mit dem Dresdner „Ensemble für Alte Musik“ und auf das des „Sächsischen Vocalensembles“. Das „Johann-Rosenmüller-Ensemble“ und das „Barockconsort“ Bremen/Leipzig sind Garant für vollkommenen Barokkgenuss. Daneben werden andere hochrangige Konzerte mit Musik von Schütz und anderer Meister des 17. Jahrhunderts präsentiert.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 10.03.2003

Münzen und Medaillen „erzählen“ Geschichte

Galvanos von Klaus-Peter Brozatus zu sehen

Bad Köstritz(OTZ/S.B.). Galvanos - Münzen und Medaillen in ihrer schönsten Abformung stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am Sonnabend im Heinrich-Schütz-Haus eröffnet wurde. Direktorin Friederike Böcher begrüßte dazu den Geraer Klaus-Peter Brozatus, der diese Galvanos Mitte der 80-er Jahre eigens für das Haus angefertigt hat. Es sind hochwertige Kopien mit den Darstellungen von Kaisern, Königen, Kurfürsten, Herzogen aus der Zeit des berühmten Komponisten, dem 16./17. Jahrhundert. Kombiniert werden sie in mit Kupferstichen und Schabkunstblättern, die Porträts dieser Persönlichkeiten darstellen. Ein besonders schönes Erlebnis nannte es Friederike Böcher, dass man für eine Ausstellung auf das eigene Archiv habe zurück greifen können. Klaus-Peter Brozatus, Jahrgang 1930, hat die Formen für die Galvanos nach den Originalen aus dem Münzkabinett Gotha gefertigt. Er war in der damaligen DDR der einzige, der solche Kopien auf diese Weise herstellte. Handwerkliches Können und die Kenntnis historischer Zusammenhänge sei da gefragt, sagt er. Inzwischen ist Brozatus - wie Friederike Böcher es nennt - in den „Unruhestand“ getreten. Und seinem Fach als freier Mitarbeiter der Stiftung Luthergedenkstätte Wittenberg treu geblieben, wo er die Münz- und Medaillensammlung betreut.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 20.02.2003

Image-Plakat in Arbeit

Von Erika Baumann

Die Stimmbücher-Raritäten von Johannes Hermann Schein und Leonhard Lechner aus dem 17. Jahrhundert, die das Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus ankaufte (OTZ berichtete), werden nicht das einzige Neue sein, womit die Einrichtung in diesem Jahr aufwartet. Obwohl die beiden genannten Originale wohl kaum zu toppen sind und zum Schönsten gehören, was das Haus zu bieten hat, wie Direktorin Friederike Böcher sagt.

Gerade sind die Mitarbeiter dabei, ein Image-Plakat für das Schütz-Haus zu entwerfen. Natürlich in den vorherrschenden Farben Grün und Weiß und natürlich gemeinsam mit dem Geraer Maler und Grafiker Eberhard Dietzsch, dessen bewährte Handschrift überall in der Forschungs- und Gedenkstätte zu finden ist. Erworbene Stiche, Städteansichten und Porträts in Verbindung mit Schütz und seiner Zeit sollen auf besagtem Image-Plakat verewigt werden und auf einen Blick erkennen lassen: Hier will das Schütz-Haus auf sich aufmerksam machen.

Überdies wird es 2003 drei neue Publikationen geben. Zum einen ist das Heinrich-Schütz-Haus Mitherausgeber einer Broschüre zum 300. Geburtstag des Orgelbauers Gottfried Silbermann, zum anderen soll zu den traditionellen Schütz-Tagen im Oktober eine Zitatensammlung über den großen Komponisten veröffentlicht werden und als Drittes erscheint der Band 6 mit den Beiträgen des wissenschaftlichen Quellenkolloquiums des Vorjahres zur Schütz-Forschung.



Thüringer Landeszeitung schrieb am 17.02.2003

Originale Raritäten

Heinrich-Schütz-Haus erwarb Stimmbücher

Bad Köstritz. (ddp/tlz) Das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz ist um einige Raritäten reicher geworden. „Wir konnten zwei originale Stimmbücher aus dem 17. Jahrhundert kaufen, die wir nun zu unseren größten Kostbarkeiten zählen“, sagte Direktorin Friederike Böcher.

Es seien die ersten derartigen Werke überhaupt, die das 1985 neu gegründete Museum vorweisen könne. Die Stimmbücher stammen von Leonhard Lechner und Johann Hermann Schein. Vor allem Scheins 1609 erschienenes „Venus Kräntzlein“ sei von größter Seltenheit. Weltweit seien davon nur zwei komplette Stimmbuchsätze ediert worden.

Anders als zu späteren Zeiten seien damals Partituren nicht mit allen Stimmen vervielfältigt worden, sondern jeweils nur mit den Noten eines Instruments, erläuterte Böcher.

Derzeit bereitet die Forschungs- und Gedenkstätte im Geburtshaus von Heinrich Schütz (1585-1672) einen weiteren Kauf vor. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Stichen und Porträts berühmter Zeitgenossen von Schütz sowie von Musikern, Literaten und Theologen aus dem 19. Jahrhundert, die damals wesentlich zur Wiederentdeckung der Alten Musik beigetragen haben.

Das Vorhaben stehe im Zusammenhang zweier Projekte ihres Hauses, sagte Friederike Böcher. Im März sei eine Ausstellung der Abgüsse von Münzen aus dem eigenen Bestand geplant - und für den Herbst ist eine Publikation mit Zitaten von Schütz vorgesehen.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 14.02.2003

Stimmbücher aus Schütz-Zeit von Schein und Lechner

Schütz-Haus Köstritz zeigt Originalausgaben von größter Seltenheit
Von OTZ-Redakteurin Erika Baumann

Bad Köstritz. Zwei originale Stimmbücher aus dem 17. Jahrhundert hat das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz angekauft, die zu den größten Kostbarkeiten der Einrichtung gehören. Und deshalb auch nur hinter verschlossenem Vitrinenglas und ebenso erst einmal nur begrenzte Zeit wegen des Lichts bis Anfang März zu sehen sind.

Die beiden Stimmbücher aus der Schütz-Zeit stammen von Leonhard Lechner und Johann Hermann Schein. Bei Lechner handelt es sich um geistliche Motetten, bei Scheins „Venus Kräntzlein“ um weltliche Lieder. Gerade das Schein-Stimmbuch (1609) sei eine Originalausgabe von größter Seltenheit, erläutert Direktorin Friederike Böcher. Nur zwei komplette Stimmbuchsätze zum ersten von Schein veröffentlichten Werk seien überhaupt weltweit nachgewiesen.

„Für uns ist der Besitz der originalen Stimmbücher wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten zusammen“, freut sich die Chefin des Hauses. Denn solche Dinge seien nur äußerst selten auf dem Markt, weil Stimmbücher damals auch nur in ganz geringer Auflage gedruckt wurden.

Was sind eigentlich Stimmbücher? Zu Schütz-Zeiten habe man Noten nicht in Partituren mit allen Stimmen gedruckt, sondern als Stimmbücher mit den Noten für jeweil immer nur ein Instrument, erklärt Friederike Böcher und fügt hinzu, dass man damals auch keinen Dirigenten kannte. Schein war Thomaskantor in Leipzig und enger Freund von Schütz, der für Schein die Trauermotette nach dessen Tod schrieb. Dritter bedeutender Komponist des 17. Jahrhunderts ist Samuel Scheidt, über dessen Schaffen man in der neuen Ständigen Ausstellung ebenso fündig wird.

Das Schütz-Haus ist auch künftig entsprechend der Haushaltslage bemüht, weitere Ankäufe an Originalen zu tätigen, die den Besuchern die Zeit des größten Köstritzer Sohnes lebendig machen sollen. So ist das kleine Team derzeit am Wirbeln, die Sammlung von Porträts und Stichen von berühmten Zeitgenossen von Heinrich Schütz zu vervolllkommnen. Dazu kommen sollen ebenso die Porträts von Theologen, Literaten und Musikern aus dem 19. Jahrhundert, die für die Wiederentdeckung der Alten Musik wichtig waren. Deutschlandweit sind die Mitarbeiter mit Antiquariaten im Kontakt. Darüber hinaus ist es Vorhaben, sich der Berufsdarstellung von Musikern und genauso von Handwerkern zu widmen. Und das schon im Hinblick auf die nächste Zeit, wenn das Handwerk der Bierbrauer in einer Ausstellung zum Schwarzmarkt im Juli oder Literaten und Theologen dann zu den traditionellen Schütz-Tagen vorgestellt werden sollen.

Übrigens: Die beiden Stimmbuch-Raritäten befinden sich in den Vitrinen in guter Gesellschaft mit anderen Originalen. Dazu gehören Schriften über die Friedensschlüsse von 1648 in drei Teilen (1649) die Lebensbeschreibung von Heinrich Posthumus Reuß (1808) und eine Enzyklopädie mit Darstellungen von Musikinstrumenten (1758).



Neues Gera schrieb am 05.02.2003

Die zwölf Apostel und ihre jung gebliebene Botschaft

Ausstellung mit Werken von Eberhard Dietzsch im Schützhaus Köstritz
Von Harald Baumann

Eberhard Dietzsch geht fremd. Nun wollen wir nicht annehmen, dass er das seiner lieben Frau Heike antut. Eher lugt Fremdgehen hervor, wenn der begabte Maler und Grafiker als weltlich geprägter Mensch sich auf christliches Gebiet begibt. Das ist der Fall mit seiner Ausstellung „Apostel“ im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz, die soeben vor kunstliebendem Publikum - auch aus Gera - eröffnet wurde.

Dietzsch sieht das freilich mit dem Fremdgehen anders. Er verbiege sich nicht in seiner Weltanschauung, meinte er gegenüber „Neues Gera“. Aber das traurige Schicksal der zwölf biblischen Apostel (Apostel - griech. Sendbote) böte sich geradezu beispielhaft als Sinnbild für Gewalt an und sei mit dem drohenden Irak-Krieg von beklemmender Aktualität. Die aktuell gebliebene Lehre: Mit Gewalt löst man keine Probleme.

In ihrer emotional frischen Art meinte Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher, in den Bildern und Radierungen des Künstlers (zu sehen bis 7. März) durchdringen sich wechselseitig Himmlisches und Irdisches. Die Apostel wollten den Menschen eine Botschaft nahe bringen. Sie sahen sich als Sendboten, als Verkünder für Glaube, Liebe und Hoffnung in einer friedfertigen Welt - so wie es das Buch der Bücher, die Bibel, verheißt. Für diese christliche Idee mußten sie auf brutale Weise sterben. Sie wurden Opfer unmenschlicher Gewalt.

Ob gewollt oder zufällig: Dietzsch kommt mit der Präsentation seiner Apostel-Gemälde gerade recht im Jahr der Bibel, denn immerhin wollen auch die Kirchen angesichts drohender Kriegsgefahr ihre Friedensbotschaft erneuern. Die Darstellung der Jünger Jesu ist beeindruckend, das Betrachten der Gemälde im engen Treppenaufgang des Schütz-Hauses allerdings nicht problemfrei. Da braucht's Abstand.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 01.02.2003

Musikalische Exequien

Bad Köstritz (OTZ). Das Katholische Forum im Land Thüringen und das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz laden heute um 15.30 Uhr in das Geburtshaus des Komponisten im Jahr der Bibel ein.

Michael Formella, Orgel, und Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher werden die Musikalischen Exequien SWV 279 - 281, die Trauermusik für Heinrich Posthumus Reuß, vorstellen. Die Entstehungsgeschichte, die textliche Grundlage, die Übertragung des Textes in die Musik sowie der „Widmungsträger“ und der Komponist werden an diesem Nachmittag im Vordergrund stehen. Schütz verstand sich selbst als Übersetzer des Textes in Musik und das wird an zahlreichen Beispielen auch dokumentiert. Weitere Musikbeispiele aus den Musikalischen Exequien runden das Programm ab.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 29.01.2003

Das Liebig-Bild

Zeitz/Bad Köstritz (OTZ). „Bildung und Bildchen - Heinrich Schütz, die Musik und das Liebig-Bild“ heißt eine Ausstellung des Heinrich-Schütz-Hauses Bad Köstritz, die nach viel Resonanz im Geburtshaus von Schütz nun vom 8. Februar bis 30. Juni im Zeitzer Museum Schloss Moritzburg zu sehen sein wird. Zur Eröffnung am 8. 2. um 15 Uhr spricht Schütz-Haus-Direktorin Friederike Böcher. Es musizieren die Köstritzer Spielleute mit Ilse Baltzer.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 27.01.2003

Aufschrei mit lauten Farben gegen bedrohliche Hysterie

„Apostel“ von Eberhard Dietzsch als Sinnbild für Gewalt
Von OTZ-Redakteurin Sylvia Eigenrauch

Bad Köstritz. Eine Sonderausstellung im Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz gehört in jedem Jahr dem Geraer Maler und Grafiker Eberhard Dietzsch. Dieses Jahr macht sie den Anfang und gleicht einem Aufschrei.

Unter dem Titel „Apostel“, zeigt der 65-Jährige seine Antwort auf die aktuelle Kriegs-Hysterie. „Alle zwölf Apostel sind viehisch umgekommen. Sie stehen für mich als Sinnbild für Gewalt in der Welt und heute als Synonym für den drohenden Irak-Krieg“, sagt der Nichtchrist. Er sei traurig und erlebe eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen.

„Himmlisches und Irdisches durchdringen sich in der Malerei wunderbar“, beschreibt Friederike Böcher, Leiterin des Hauses, die Arbeiten zur Eröffnung der Ausstellung. Die Apostel, die den Himmel verbreiten wollten mit Liebe, Glaube und Hoffnung, sind durch irdische Kräfte zu Tode gekommen. Jesus als der Bekannteste wurde ans Kreuz genagelt, Bartholomäus zog man bei lebendigem Leibe die Haut ab, andere steinigte man zu Tode.

Attribute, die heute den Aposteln auf Grund der Geschichte ihres Todes zugeordnet werden, finden sich in den Bildern von Dietzsch wieder. Andreas, nach ihm ist das Andreaskreuz an Bahnübergängen benannt, entdeckt der Betrachter beispielsweise am dominierenden roten Kreuz in der Darstellung. Figuren sucht man vergeblich in den schreienden Farben. Allein Jesus begegnet dem Besucher auf dem Treppenabsatz in sofort erkennbarer Kopfform. Dafür wirkt er fahl. „Vom Licht des Glaubens und der Hoffnung durchdrungen“, meint Frau Böcher.

Besucher der Ausstellungseröffnung verschwiegen nicht, dass es schwer ist, sich in die Bilder hinein zu schauen, das Gegenständliche und den Charakter zu ergründen. „Ich baue darauf, dass die Betrachter sich die Mühe machen, die Köpfe zusammen zu setzen“, meint Dietzsch. Hilfestellung leistet gewiss die Hängung im Treppenhaus mit variantenreichen Blickwinkeln. Zuerst sprechen die Farben. Das Giftgrün bei Jakobus dem Älteren, das Blau bei Johannis dem Täufer. Dann die Dynamik der Pinselführung und schließlich werden Augen wahrnehmbar. Diese Entdeckungen beim Treppensteigen sind bis 7. März versprochen.

Dass Eberhard Dietzsch neben seinen „Aposteln“ auch andere Spuren im Schütz-Haus hinterlässt, wird nicht verschwiegen. So dokumentiert eine Tafel im Foyer, dass es keine Druckutensilie des Hauses gibt, die nicht seine grafische Handschrift mit dem markanten Dunkelgrün trägt. Daneben wird über die jährlich neue Köstritzer Sammlerflasche berichtet, der der Künstler mit seiner Grafik auf dem Etikett zu Sammelwert verhilft.



Neues Gera schrieb am 24.01.2003

Gemälde von Eberhard Dietzsch

Bad Köstritz (NG). Die Schütz-Haus-Galerie Bad Köstritz lädt am Sonnabend, 25. Januar, 15.30 Uhr, zur ersten Ausstellungseröffnung 2003 ein. Zu sehen sind die Apostel-Gemälde von Eberhard Dietzsch. Die Apostel stehen für den Geraer Künstler als Synonym für die immerwährende Gewalt auf Erden, die Dietzsch entschieden ablehnt. Die Exposition versteht sich auch als Auftakt für das Jahr der Bibel 2003.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 24.01.2003

Apostel-Gemälde im Schütz-Haus

Bad Köstritz (OTZ). Zur ersten Ausstellungseröffnung 2003 lädt das Heinrich-Schütz-Haus am Samstag, dem 25. Januar, um 15.30 Uhr, in die Schütz-Haus-Galerie nach Bad Köstritz ein. Die Apostel-Gemälde von Eberhard Dietzsch werden vorgestellt. Diese Bilder haben den Geraer Maler und Grafiker lange beschäftigt. Die Apostel stehen für ihn als Synonym für die Gewalt auf Erden, die er in jeglicher Form ablehnt. Vor diesem Hintergrund entstanden seine Apostel-Darstellung, die Elemente aus dem Leben, Glauben, Martyrium und daraus resultierend den Attributen der zwölf Männer widerspiegeln. Die Ausstellung ist Auftakt im Haus für das Jahr der Bibel 2003.


Thüringer Landeszeitung schrieb am 23.01.2003

Dietzschs Apostel-Gemälde in der Schütz-Haus-Galerie

Bad Köstritz (tlz) Zur ersten Ausstellungseröffnung des Jahres 2003 lädt das Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz am Samstag, 25. Januar, um 15.30 Uhr in die Schütz-Haus-Galerie ein. Die Apostel-Gemälde von Eberhard Dietzsch, der gerade seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, werden zu sehen sein.

Diese Bilder haben den Geraer Maler und Grafiker lange beschäftigt. Die Apostel stehen für ihn als Synonym für die immerwährende Gewalt auf Erden, die er in jeglicher Form entschieden ablehnt. Vor diesem Hintergrund entstanden seine Apostel-Darstellungen, die EIemente aus dem Leben, dem Glauben, dem Martyrium und daraus resultierend Attributen der zwölf Männer widerspiegeln: Bartholomäus mit Rolle, Buch und Messer, Andreas mit dem Andreaskreuz, Johannes der Täufer, der auf Salomos Wunsch enthauptet wurde, Judas, der Jesus verriet, Judas Thaddäus mit Beil oder Hellebarde, Matthäus mit geflügelten Wesen und Winkelmaß der Fischer Jacob der Jüngere , der in Rom gekreuzigte Petrus, Simon Zelotes mit Schwert und Säge, Thomas oder Jakobus der Ältere in Pilgertracht mit der Jakobsmuschel.

Diese Ausstellung zugleich ein Auftakt für das Jahr der Bibel 2003.



Ostthüringer Zeitung schrieb am 23.01.2003

Dietzschs Apostel-Gemälde in Schütz-Haus-Galerie

Ausstellungseröffnung am Sonnabend

Bad Köstritz (OTZ). Zur ersten Ausstellungseröffnung des Jahres 2002 lädt das Heinrich-Schütz-Haus Köstritz am Sonnabend, 25. 1., um 15.30 Uhr in die Schütz-Haus-Galerie ein. Die Apostel-Gemälde von Eberhard Dietzsch, der gerade seinen 65. Geburtstag gefeiert hat, werden zu sehen sein.

Diese Bilder haben den Geraer Maler und Grafiker lange beschäftigt. Die Apostel stehen für ihn als Synonym für die immerwährende Gewalt auf Erden, die er in jeglicher Form entschieden ablehnt. Vor diesem Hintergrund entstanden seine Apostel-Darstellungen: Bartholomäus mit Rolle, Buch und Messer, Andreas mit dem Andreaskreuz, Johannes der Täufer, der auf Salomes Wunsch enthauptet wurde, Judas, der Jesus verriet, Judas Thaddäus mit Beil oder Hellebarde, Matthäus mit geflügelten Wesen und Winkelmaß, der Fischer Jacob der Jüngere, der in Rom gekreuzigte Petrus, Simon Zelotes mit Schwert und Säge, Thomas oder Jakobus der Ältere in Pilgertracht mit der Jakobsmuschel.



Thüringer Landeszeitung schrieb am 04.01.2003

Musikalische Bibelworte

Bad Köstritz. Musikalische Bibelworte von Heinrich Schütz stehen am 1. Februar um 15.30 Uhr im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung zum Jahr der Bibel 2003 im Schütz-Haus. Veranstalter sind der Gastgeber, das Katholische Forum im Land Thüringen und die Ökumenische Stadtakademie Gera in Zusammenarbeit mit den Geraer Museen. Referenten sind Friederike Böcher und Michael Formella. Zwölf Veranstaltungen sind im Jahr der Bibel in Thüringen vorgesehen.


Ostthüringer Zeitung schrieb am 04.01.2003

Auftakt in Köstritz

Bad Köstritz (OTZ). Musikalische Bibelworte von Heinrich Schütz stehen am 1. Februar um 15.30 Uhr im Mittelpunkt der Auftaktveranstaltung zum jahr der Bibel 2003 im Schütz-Haus. Veranstalter sind der Gastgeber, das Katholische Forum im Land Thüringen und die Ökumenische Stadtakademie Gera in Zusammenarbeit mit den Geraer Museen. Referenten sind Friederike Böcher und Michael Formella. Zwölf Veranstaltungen sind im Jahr der Bibel in Thüringen vorgesehen.