zurück SWV 337
Kleine Geistliche Konzerte II - Aufer immensam, Deus, aufer iram
vorwärts

Linie

Originaltext

Aufer immensam, aufer, Deus, aufer iram,
et cruentatum cohibe flagellum,
nec scelus nostrum properes
ad aequam pendere lancem.
Si luant justam mala nostra poenam,
quis potest saevas tolerare plagas,
cum nec ultricem spatiosa ferret machina virgam.
Parce sed nostris miserando culpis,
jus pari clemens pietate miscens,
cui manet semper proprium maligno parcere mundo.
Cur super vermes luteos furores sumis,
o magni fabricator orbis
quid sumus quam fex putris
umbra pulvis glebaque terrae?
Nos parentales maculant reatus
et caro mentem trahit imbecillem,
ergo tam sortem fragilem benigno respice vultu.
Da crucem, clavos, scuticam, coronam, lanceam,
funes rigidamque mortem,
inter iratam moderare dextram et mala nostra.
Non opus summi pereat magistri,
nec sinas cassam fore passionem,
corde sed manans lavet omne crimen sanguis et unda.
Hoc ratum quod sit, facias precamur,
omnibus nobis, residens Olympo
qui Deus semper dominaris orbi, trinus et unus,
Amen.

Übersetzung

Laß ab, Herr, von Deinem furchtbaren Zorn
und halte ein mit der blutigen Geißel und eile nicht,
mit gerechtem Richterstab zu strafen unseren Frevel.
Wenn gerechte Strafen empfangen unsere Übeltaten,
wer kann aushalten die schrecklichen Schläge,
da er doch nicht ertrüge
die mit solcher Gewalt strafende Zuchtrute.
Laß doch ab von unserer Schuld,
Dich erbarmend und gnädig Recht
vereinigend mit gleicher Güte.
Du dem es eigen ist, die böse Welt zu schonen.
Warum gilt nichtswürdigen Würmern Dein Toben,
o Du großer Schöpfer der Welt!
Was sind wir anders als ein armseligen Schemen,
Staub und Klumpen modriger Erde!
Uns befleckt elterliche Schuld
und das Fleisch zieht nach sich den schwachen Geist.
So sieh doch auf unser vergängliches Los
mit gütigem Angesicht!
Gib Kreuz, Nägel, Geißel, Krone, Lanze, Stricke und den starren Tod,
unter einer zornigen Rechten zügle unsere Übeltaten.
Möge nicht vergebens sein des Allerhöchsten Werk,
möge das Leiden nicht unnütz sein,
sondern Blut und Wasser von ganzem Herzen abwaschen alle Schuld.
Was Du bestimmst, tue, so bitten wir, uns allen
der du sitzest auf dem Thron des Himmels.
Gott und Herr der Welt allzeit, der Dreieinige.
Amen.

(Johann Spangenberg oder Georg Klee zugeschriebene Hymne)

[NSA Bd. 12; Übersetzung ?]

Linie