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Becker Psalter - Psalm 119 - Dir gbührt allein die Ehre
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Originaltext

  [18.] Zade

69. Dir gbührt allein die Ehre,
Du bist allzeit gerecht,
Wahr ist deins Wortes Lehre,
Wir sind unnütze Knecht,
Du hast geboten hart und fest
Deine Wahrheit und Rechte,
Die du verkündign läßt.

70. Ich hab geeifert sehre
Und gräm mich schier zu Tod,
Daß die Leut so verkehret
Mit deim Wort treiben Spott,
So istīs dennoch die reine Lehr,
Die deinem Knecht beliebet,
Immer je längr je mehr.

71. Ich bin nicht groß geachtet
Und werde sehr gepreßt,
Dein Wort ich doch betrachte,
Dein Bfehl ich nicht vergeß,
Ewig ist dein Gerechtigkeit,
Die uns abhilft der Sünden,
Wahr ist dein Wort allzeit.

72. Angst, Not hat mich umfangen
Und Leiden ohne Zahl,
Drum hat mein Herz Verlangen
Nach dein Geboten all,
Recht ist dein Zeugnis allezeit,
Wenn du mich unterweisest,
Leb ich in Heiligkeit.

[19.] Cuph

73. Ich ruf aus Herzengrunde,
Erhör mich, Herr mein Gott,
Ich hoff dein alle Stunden,
Halt mich an dein Gebot,
Ich ruf zu dir, Herr, hilf du mir,
Daß ich treulich erfülle
Dein Zeugnis für und für.

74. Ich komm früh für den Herren
Und klag ihm meine Not,
Seinem Wort trau ich gerne,
Er hältīs, der treue Gott,
Wenn ich des Morgens früh erwach,
Red ich von seim Gesetze
Bis an den letzten Tag.

75. Erhör meins Flehens Stimme
Nach deiner Gnad und Güt,
Erfreu mir wiederümme
Mein Herz, Sinn und Gemüt,
Die bösen Leut verfolgen mich
Und wollen mich vertilgen,
Dein Wort sie achten nicht.

76. Du bist von mir nicht ferne,
Mein Trost und Zuversicht,
Hältst dein Verheißung gerne,
Dein Zusag treuget nicht,
Den Trost hab ich vorlängst gefaßt,
Daß du dein Zeugnis klare
Ewig gegründet hast.

[20.] Resch

77. Sieh an, Herr, mein Elende,
Errett mich aus der Not,
Mein Schmach in Gnaden wende,
Ich halte dein Gebot,
Führ aus mein Sach, erlöse mich,
Durch dein Wort meine Seele
Erquicke gmädiglich.

78. Von der Gottlosen Gschlechte
Das Heil ist fern und weit,
Dieweil sie deine Rechte
Achten zu keiner Zeit,
Groß ist, Herr, dein Barmherzigkeit,
Tröst mich mit deinem Worte
Nach deiner Gütigkeit.

79. Die mich so feindlich hassen,
Der ist so grausam viel,
Ich weiß, Herrm du kannst maßen,
Beim Wort ich bleiben will,
Der Jammer mir mein Herze bricht,
Wenn ich seh die Verächter,
Die dein Wort halten nicht.

80. Ich hab lieb dein Befehle,
Mir gfällt dein Will und Rat,
Erquick, Herr, meine Seele
Durch deine große Gnad,
Dein Wort nichts denn die Wahrheit ist,
Die Rechte deiner Güte,
Bleibt stets zu jeder Frist.

 
[NSA Bd. 40]

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