zurück SWV 221
Becker Psalter - Psalm 119 - Dein Wort, Herr, nicht vergehet
vorwärts

Linie

Originaltext

  [12.] Lamed

45. Dein Wort, Herr, nicht vergehet,
Es bleibet ewiglich,
So weit der Himmel gehet,
Der stets beweget sich,
Dein Wahrheit bleibt in Ewigkeit,
Gleichwie der Grund auf Erden,
Durch deine Hand bereit.

46. Es bleibn nach deinem Worte
All Ding in ihrem Stand
Und gehen immerforte
In deim Dienst dir zur Hand,
Wenn dein Wort, Herr, mein Trost nicht wär,
Hätt ich längst müßt vergehen
In meinem Elend schwer.

47. Ich will nimmer vergessen
Dein göttlichen Befehl,
Der wird auf allerbeste
Erquicken meine Seel,
Herr, ich bin dein, und du bist mein,
Dein Hülf mir nicht versage,
Wenn ich begehre dein.

48. Auf mich lauren die Feinde,
Sie wolln mich bringen um,
Weil ich dich hab zum Freunde
Ganz ohne Furcht ich bin,
Ich hab alls Dings ein End gesehn,
Allein das Wort des Herren
Wird nimmermehr vergehn.

[13.] Mem

49. Für allen mir beliebet
Im Herzen dein Gesetz,
Täglich darin mich übe,
Es ist mein einigr Schatz,
Ich bin weiser durch dein Gebot,
Denn alle meine Feinde,
Ihre Kunst wird zu Spott.

50. Dein Wort macht mich gelehrter,
Als all mein Lehrer sein,
Täglich ich mich berede
Von allen Zeugnis dein,
Von Klugheit keiner war so alt,
Der mir sich kunnt vergleichen,
Weil dein Gebot ich halt.

51. Mein Füßen ich stets wehre,
Zu gehn den bösen Weg,
Nach deines Wortes Lehre
Treff ich den richtign Steg,
Von deinen Rechten weich ich nicht,
So bleib ich unverführet,
Weil du selbst leitest mich.

52. Recht wohl muß mir ersprießen
Die Red des Mundes dein,
Denn sie schmeckt mir viel süßer
Als Hon'g und Honigseim,
Dein Wort macht mich recht weis und klug,
Drum haß ich falsche Wege,
Die führen auf Betrug.

[14.] Nun

53. Ein brennende Luzerne
Mein Füßen ist dein Wort,
Dies Licht schein weit und ferne,
Weist uns des Lebens Pfort,
Ich hab geschworn und bin bereit,
Zu halten fest die Rechte
Deiner Gerechtigkeit.

54. Ich bin gezüchtigt sehre
Durch´s Kreuzes schwere Last,
Nach deim Wort, lieber Herre,
Schaffe mir Ruh und Rast,
Laß dir gefalln das Opfer mein,
Aus willigm Mund und Herzen
Lehr mich die Rechte dein.

55. Ich trag mein arme Seele
In meinen Händen stets,
Deins Worts hab ich kein Hehle,
Vergeß nicht dein Gesetz,
Der Gottlos legt mir Strick zum Fall,
Ohn Anstoß werd ich bleiben,
Wenn dein Gesetz ich halt.

56. Dein Zeugnis sollen bleiben
Mein Erb in Ewigkeit,
Das Herzleid sie vertreiben,
Sie sind mein Wonn und Freud,
Mein Herz ich neige mit Begier,
Zu tun nach deinem Willen,
Dieweil ich leb für dir.

 
[NSA Bd. 40]

Linie