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Becker Psalter - Psalm 119 - Du tust viel Guts beweisen
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Originaltext

  [9.] Teth

33. Du tust viel Guts beweisen
Deinem getreuen Knecht,
Dein Wort gibt Maß und Weise,
Es lehrt uns allzeit recht,
Den wahren Glauben, christlich Lieb
Deine Gebot uns zeigen,
Drin ich mich täglich üb.

34. Eh mich der Unfall rühret,
Ging ich weit in der Irr,
Durch Kreuz dein Wort mich führet,
Daß ich wandle für dir,
Du bist gütig und freundlich sehr,
Deine Gebot und Rechte
Mich allzeit treulich lehr.

35. Der Gottlos Lügen tichtet,
Zu schaden meiner Seel,
Ich wandle für dir richtig,
Mein Herz hält dein Befehl,
Ihr Herz ist dicker denn ein Schmer,
Zu halten dein Gesetze,
Herzlich ist mein Begehr.

36. Daß du durchs Kreuz mich züchtigst,
Ist mir im Herzen lieb,
Es lehrt mich dein Gerichte,
Macht mich im Wort geübt,
Für Silber und für rotes Gold
Liebt mir das Wort deins Mundes,
Bin ihm von Herzen hold.

[10.] Jod

37. Dein Hand hat mich bereitet,
Die alles hat gemacht,
Durch deines Geists Geleite
Nehm ich dein Gsetz in Acht,
Die dich halten für ihren Hort,
Sehn an mir ihre Freude,
Denn ich hoff auf dein Wort.

38. Recht sind all dein Gerichte,
Das weiß ich, Herr, fürwahr,
Wenn mich die Trübsal züchtigt,
So lern ich immerdar,
Dein Gnade kömmt mir wohl zu Trost,
Die du in rechter Treue
Deim Knecht versprochen hast.

39. Herr, friste mir das Leben
Durch dein Barmherzigkeit,
Das Gsetz, das du uns geben,
Ist meine Lust und Freud,
Zu Schanden werd die stolze Rott,
Die mich mit Lügen drücket,
Ich red von deinem Wort.

40. Ach daß doch zu mir kämen
Alle, die fürchten dich,
Die deine Zeugnis kennen,
Dienen dir williglich.
Mein Herz für dir ohn Wandel sei,
Ich werde nicht zuschanden,
Wenn ich beim Wort nur bleib.

[11.] Caph

41. Mein Seel trägt groß Verlangen,
Herr Gott, nach deinem Heil,
Hoffnung hat mich umfangen,
Dein Wort kommt mir zuteil,
Mein Augen schmerzlich sehnen sich
Nach deinem Wort, ich spreche:
Wenn wirst du trösten mich?

42. Mein Kraft mich gar verlässet,
Ich geh her wie ein Schein,
Dennoch ich nicht vergesse,
Herr Gott, der Rechte dein,
Wie lang soll warten ich, dein Knecht,
Daß du von meinen Feinden
Mir endlich hilfst zurecht?

43. Die stolze Rott mir gräbet
Ein Grube zum Unfall,
Dein Wort sie solchs nicht lehret,
Verbeut dies überall,
Wahrheit und Recht sind dein Gebot,
Die Feinde auf mich liegen,
Hilf mir aus dieser Not!

44. Sie bringn mich schier ums Leben,
Bin sichr an keinem Ort,
Dir ich mich ganz ergebe,
Verlaß mich auf dein Wort,
Erquick mich, Herr, durch deine Gnad,
Das Zeugnis deines Mundes
Niemals gefeilet hat.

 
[NSA Bd. 40]

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