zurück SWV 114
Becker Psalter - Psalm 18 - Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr
vorwärts

Linie

Originaltext

  1. Ich lieb dich, Herr, von Herzen sehr,
Mein starker Fels in Nöten,
Mein feste Burg, o Gott, mein Herr,
Mein Hort, mich zu erretten,
Ich trau fest auf dich, mein Schild,
Du wirst nicht Absetzen von mir,
Ich schrei und ruf zu dir,
Hilf mir von meinen Feinden.

2. Des Todes Band umfingen mich
Mit Schrecken viel und Grausen,
der Höllen Flut ergossen sich
Übr mich mit großem Brausen,
Die Strick Belial
Mich umfingen all,
In äußerster Not
Rief ich zu dir, mein Gott,
Da halfst du mir aus Nöten.

3. Die Erd erbebt und sich bewegt,
Herr Gott, für deinem Schelten,
Der Berge Grundfest sich erregt,
Mußten deins Zorns entgelten,
Dampf, Feuer von dir
Mit Blitz ging herfür,
Du neigst den Himmel
Und fuhrst herab gar schnell,
Mit Finsternis bekleidet.

4. Du fuhrst daher auf Cherubim,
Tätst auf Windflügeln schweben,
Dein Zelt war finster um und um
Mit Wolken schwarz umgeben,
Glanz ging für dir her,
Trennt die Wolken schwer,
Mit Hagel und Feur
Schlugst du drein ungeheur
Und ließt dein Donner brausen.

5. Dein Gschütz unter die Feinde kracht
Mit Blitz, Hagl, Feuerstrahlen,
Zerstreuest sie durch deine Macht,
Groß Wasserström herqualen,
Des Erdbodens Grund
Sich zerriß zur Stund,
Dein Zoren und Grimm
Brach ein mit Ungestüm,
Vertilgt die Feind zu Grunde.

6. Von Himmel kam dein Hülf herab,
Du führtest mich aus Nöten,
Du jagst mich meinen Feinden ab,
Der Sinn war, mich zu töten,
Als ich lebte kaum,
Machst du Herr mir Raum,
In meim höchsten Leid
Kamst du zu rechter Zeit,
Beweisest mir dein Güte.

7. Der Herr erzeigt mir deine Gnad,
Weil ich auf ihn fest traue,
Erzürn ihn nicht mit böser Tat,
Auf sein Wort stets ich schaue
Und halt seinen Weg,
Geh nicht fremden Steg,
Tu nicht wider Gott,
Verwerf nicht sein Gebot
Und hüte mich für Sünden.

8. Drum nach meiner Gerechtigkeit
Der Herr auch meiner schonet,
Nach meiner Hände Reinigkeit
Er mir mit Gutem lohnet,
Heilig, fromm und rein
Willt du, Herr, mit sein,
Wenn man dich so ehrt,
Sind denn die Leut verkehrt,
So habn sie dich zum Feinde.

9. Der Herr acht groß elende Leut,
Den Stolzen tut er hassen, Mein Trübsal kehrt er all zur Freud,
Er hat mich nie verlassen,
Mit ihm kann ich wohl
Siegen, wie ich soll,
Kriegsvolk ich zerschmeiß,
Behalt den Ehrenpreis,
Spring mit ihm über Mauren.

  10. Ohn Wandel Gottes Wege sind,
Sein Wort ist lautr und reine,
Wer Gott vertraut, Hülf bei ihm findt,
Er ist der Herr alleine,
Er ist unser Schild,
Kein Macht ohn ihn gilt,
Denn wo ist ein Gott,
Der helfen könnt aus Not,
Gleich wie du, Herr Zebaoth?

11. Er rüstet mich mit großer Kraft,
Tut mich sein Wege lehren,
Daß ich entgeh aus aller Haft,
Durch ihn komm ich zu Ehren,
Er lehrt mein Hand
Zu tun Widerstand,
Den Feind zu bestahn,
Durch ihn recht spannen kann
Und die Feind überwinde.

12. Gott selber ist mein Schild und Heil,
Sein Rechte tut mich stärken,
Sein Züchtigung kömmt mir zuteil,
Sein Lieb dabei ich merke,
Wenns zum Treffen geht,
Zur Zeit er mir steht
Und räumt mir den Plan,
Daß ich frei fechten kann
Und die Feind überwinde.

13. Ich schlag sie in die Flucht behend
Und bring sie all ums Leben,
Ihr keiner wieder um sich wendt,
Den Geist habn sie aufgeben,
Den Sieg gibst du mir,
Der Feind fällt für dir,
Du schlägst ihn zurück
Und machst zunicht sein Tück,
Mein Hasser du verstörest.

14. Sie rufen wohl, du hörest nicht,
Vergebens ist ihr Schreien,
Sie sind zerstreuet und vernicht,
Wie von dem Wind die Spreuen,
Zerstoßen mit Macht,
Zunicht werd die Pracht,
Wie Kot ausgeschütt,
Den man mit Füßen tritt,
Will ich sie rein wegräumen.

15. Des zänkischen Volks hilfst du mir ab,
Machst mich zum Haupt der Heiden,
Ein Volk in meinem Dienst ich hab,
Das mich nicht kannt vorzeiten,
Sie folgen mir gern,
Die andre sind fern,
Entfremdt von dem Heil,
Sie gbären einen Feil,
In Banden sie verschmachten.

16. Noch lebet Gott, mein höchster Hort,
Den ich lob alle Stunden,
Er zeigt mir Heil in seinem Wort,
Durch ihn hab ich Rach funden
Wider meine Feind,
Der so gar viel seind,
Er zwingt unter mich,
Die so ganz freventlich
Sich wider mich tun setzen.

17. Darum will ich, Herr, danken dir,
Und deinen Namen preisen
Unter den Heiden, weil du mir
So groß Heil tust beweisen,
Durch dein Gnad bin ich
Ein König mächtig,
Dein gsalbten David
Mit Güt hast überschütt
Und seinen Samen ewig.

 
[NSA Bd. 40]

Linie